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Na schöne Bescherung: Zum Friedensfest Weihnachten bringt Regisseur James Cameron einen Kriegsfilm von über drei Stunden ins Kino. In der überwältigenden Kitsch-Optik der ersten beiden Teile Avatar (2009) und Avatar: The Way of Water (2022) wird erneut die Fantasy-Welt Pandora um Sphären und Völker erweitert. Der dazugehörige Soundtrack wird zum zweiten Mal von SIMON FRANGLEN übernommen und zum 5. Dezember im Netz veröffentlicht, bevor er am 23. Januar 2026 auf Vinyl erscheint. Avatar 3 kommt am 17. Dezember in die deutschen Kinos.
Los geht es mit dem Beitrag von MILEY CYRUS: „Dream As One“, ein einfaches Liebeslied für das Heldenpaar – den menschlichen Marine Jake Sully und die Na’vi-Kriegerin Neytiri. Diese Beziehung führt dazu, dass Sully seine Menschlichkeit aufgibt und selbst ein Na’vi wird. Gemeinsam retten sie in den beiden ersten Teilen Pandora vor der Kolonisation durch die Menschen. Im neuen Teil müssen sich nun manche Stämme der Na’vi auch gegen einen besonderen Stamm erwehren, das Asche-Volk, das sie ebenfalls unterwerfen will. Der Postkolonialismus der Serie ist hier reine Kriegsideologie, sodass je nach nationalem Standpunkt die Na’vi für Russen, Ukrainer, Palästinenser usw. stehen könnten. Pazifismus wird immer wieder verworfen. Selbst die Natur-Göttin Eywa stimmt letztlich dem Krieg zu, wie auch die Elbenkönigin Galadriel im Herrn der Ringe.
Franglen hat ganze 36 Titel produziert: „Brothers“ breitet zunächst epische Musik mit Geigen sowie ethnische Gesänge, Trommeln und Pfeifen aus. „Mourning“ und „The Future and the Past“ von ZOE SALDANAIST arbeiten mit Frauengesang. Was Fantasiesprachen betrifft, die eine mystisch-wilde Atmosphäre schaffen sollen, hat Hollywood viel vom Neofolk gelernt. „You Still Have This Family“ setzt dann auf Urwald-Musik, die indigene Assoziationen wecken, bevor die Streicher bedrohlich einsetzen.
Der Kampf wird etwa in „Mangkwan Attack“ episch aufgebaut mit Chören, Trommeln und Bläsern. Das Asche-Volk bekommt regelrechte Horrorfilmmusik zur Charakterisierung („The Ash Camp“, „I Am The Fire“). Gerade aber das viele hektische Streicher-Füllmaterial weckt kaum Lust, ein zweites Mal gehört zu werden, zumal hier praktisch keine musikalischen Themen entwickelt werden. Die Zuschauer dürften sich eh kaum für den Score interessieren, sind sie doch viel zu sehr von der opulenten CGI-Optik geblendet.
Avatar: Fire and Ash (Original Motion Picture Soundtrack)
(Universal)
05.12.2025