Boy – Eine große Abenteuerreise

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Cause everywhere we’ve been, we have been leaving traces / They won’t ever disappear / We were here, we were here, we were really here.

Ja, sie waren da! Zweieinhalb Jahre waren Boy unterwegs, tourten mit jeder Menge Lebens- und Reiselust durch die Metropolen Europas, Japans und Nordamerikas und erfüllten sich dabei die ganz großen Träume. Mit nach Hause genommen haben sie wunderbare Erinnerungen und die Gewissheit, dass es im Zweierpack überall aufregend sein kann. Any street that I’m walking on with you / Anywhere with you could be New York.

Es ist genau diese Erfahrung, die sich auf dem zweiten Album We Were Here und seinen Texten rund um einsame Hotelstunden und das Gefühl, durch die Straßen einer fremden Stadt zu wandeln und sich wie Könige zu fühlen, niederschlägt. Mit Popmonitor sprachen VALESKA STEINER und SONJA GLASS deshalb über die aufregensten Erlebnisse ihrer Reise, wo sie sich Zuhause fühlen und auf wen oder was sie unterwegs nicht verzichten können…

In den letzten zweieinhalb Jahren ist viel bei euch passiert, aber habt ihr noch einen Moment eurer Tour in Erinnerung, der euch wirklich überrascht hat?

Valeska: Es ist uns einmal gelungen, eine schwierige Situation in eine schöne umzuwandeln. Das war beim South by Southwest-Festival. Die Bedingungen dort sind schwierig, denn es treten so viele Bands auf, dass man immer nur zehn Minuten Soundcheck hat. Wir standen auf der Bühne, haben die Instrumente gecheckt und gemerkt, dass alles ganz schrecklich ist. Dann war die Frage: Spielen wir jetzt ein schlechtes Konzert oder gehen wir von der Bühne? Vorne war eine Terrasse und dann haben wir einfach dort ein Unplugged-Konzert gespielt. Es wurde ein ganz besonderer Abend.

Sonja: Alle standen ganz dicht um uns und alles war komplett unverstärkt.

Valeska: Man hat schnell gemerkt, dass es eine ganz spezielle Situation ist. Ich fand es schön zu sehen, dass man alles Schwierige selber umdrehen kann und sich daraus vielleicht etwas Einzigartiges ergibt.

Welches war das mieseste Hotel, in dem ihr schlafen musstet?

Valeska: Einmal haben wir in New York in einer Künstlerwohnung gewohnt, in der es tatsächlich Bettwanzen gab, aber wir waren so geflashet davon, dass wir in Amerika sind, dass das es dann gar nicht so unangenehm war.

Sonja: Das war dann eher so: Es gibt sogar Bettwanzen hier! (lacht)

Was darf in eurem Koffer niemals fehlen?

Valeska: Sonja! Ansonsten wird man relativ pragmatisch: Ich habe immer Kuschelsocken dabei.

Welcher Ort schießt euch in den Kopf, wenn ihr an Zuhause denkt?

Sonja: Für mich ist das ganz klar Hamburg! Ich bin keine gebürtige Hamburgerin, aber ich lebe dort seit ich 12 bin, und immer wenn ich über die Elbbrücken reinfahre, ist das so… hach.

Valeska: Bei mir ist das gemischt. Das lustige ist, dass die meisten meiner Hamburger Freunde mit mir auf Tour sind. Das heißt, die habe ich eh immer dabei. Wenn wir auf Tour sind, vermisse ich dann eher die Leute aus Zürich und meine Familie. Das ist dann das Zuhause, an das ich denke, obwohl ich mich in Hamburg auch so fühle und dort meine Wohnung liebe, die sehr vermisse, wenn wir im Hotel sind.

Welche Crew habt ihr auf Tour immer als Unterstützung dabei?

Sonja: Unsere Crew besteht mit uns aus 12 Leuten: Tontechniker, Monitormann, Lichtmann, Tourmanager, Backliner und unsere Band. Die haben wir immer dabei. Das sind sehr, sehr enge Freunde. Ganz am Anfang haben wir uns immer das Auto von Valeskas Mutter in der Schweiz ausgeliehen und sind damit zu zweit durch die Gegend gefahren. Zum Teil sind wir auch mit dem Zug durch Deutschland. Wir haben uns das nach und nach aufgebaut.

Valeska: Unser Umfeld ist absolut stabil, deswegen können wir uns künstlerisch fallen lassen. Unsere Leute nehmen uns sehr viel ab, geben uns viel Sicherheit und so können wir uns auf unser Ding konzentrieren. Ich weiß noch, wie das bei der ersten Tour war: Da wurden die Hallen auf einmal größer und unsere Reiselogistik war gar nicht darauf angepasst. Wir standen mal in Zürich in einer Halle für tausend Leute und haben zwischen dem Soundcheck die T-Shirts am Merch gefaltet.

Was habt ihr als nächstes für Träume?

Sonja: Wir haben nicht viele Erwartungen, jedenfalls versuchen wir das, weil es irgendwie schöner ist, wenn man sich überraschen lässt. Man kann es ja eh nicht steuern. Wir wissen nicht, wie den Leuten das neue Album gefällt oder wie viele zu den Konzerten kommen, aber wir sind überwältigt von dem, was nach unserem ersten Album passiert ist. Wir haben das Gefühl, es sind schon so viele Träume in Erfüllung gegangen, deswegen sind wir total entspannt und genießen es wieder loszufahren. Es ist wie eine große Abenteuerreise.

www.listentoboy.com

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