Mit der Festivallandschaft haben sich ja schon etliche Künstler in der einen oder anderen Form auseinandergesetzt, doch Fotograf CLEO CAMPERT findet einen neuen Ansatz. In Festivalland kontrastiert er klassische (ausschließlich auf Festivals in den Niederlanden entstandene) Festivalfotografie mit Aufnahmen des jeweiligen Ortes, wenn der Rummel wieder abgezogen ist – ein verblüffender Effekt, der auch beim wiederholten Durchblättern des großformatigen Bandes nichts von seinem Reiz verliert und der zum Beobachten ebenso einlädt wie zum Sinnieren über das Verhältnis von Kultur und Natur und ihre mitunter unterschiedlichen Halbwertzeiten. Campert selbst dazu:
These temporary, and temporarily altered, environments show the human tendency to unite with nature in specific ways. Landscapes are always changing, seasonally and over longer timelines. A landscape’s colors fade in autumn; it is barren in wintertime, and blossoms in spring, to be fully grown in summer, and reaching its final bloom with the vivacious festivals that descend on it. This is why I see the festival as a magnificent flower. The landscape without the festival is a Festival of the Elements on its own, with the upcoming sun, the mist, clouds, and rain as its effects. The visitors are two swans, gardeners, and a nudist.
Einige Naufaufnahmen einzelner Festivalbesucher bringen ein bisschen Bewegung in die Buchanordnung, wirken aber leider völlig beliebig und somit arg überflüssig in einem ansonsten sehr hübschen Bildband.
Festivalland
Cleo Campert
Broschur, 160 Seiten