EDITORS – An End Has A Start


Mit dem Hang zur Tiefenwirkung.



Es ist zwei Jahre her, da schwangen sich die EDITORS aus Birmingham mit ihrem Debutalbum The Back Room langsam, fast heimlich zu einer festen Größe unter den europäischen Indiebands auf. Es gab keinen Hype um das Quartett, keine große Supporttour für einen der Etablierten machte die Band über einen kurzen Zeitraum bekannt. Doch so wie auch indirekte Sonneneinstrahlung über lange Zeit zu einem gesunden Teint mit Tiefenbräune führen soll, wuchs die Anhängerschaft stetig und gesund und hievte The Back Room schließlich auf Platinniveau.

Nun folgt auf pias-Recordings der mit Spannung erwartete Nachfolger, und auch die höchsten Erwartungen werden nicht enttäuscht. Einmal mehr stöbern die EDITORS wunderschöne Melodien auf, die zusammen mit dem charismatischen Gesang von Frontmann TOM SMITH eine melancholische Stimmung zaubern, die schon das Debut auszeichnete. Vielleicht sind die 10 Stücke auf An End Has A Start noch ein Spur reifer arrangiert, und der Weltschmerz scheint hier nicht mehr so erdrückend und aussichtslos wie auf dem Vorgänger. Die klare Anlehnung an den New-Wave-Sound der frühen 80er Jahre aber ist geblieben. Ohne allzu pathetisch anzumuten, zelebrieren die Briten einmal mehr Wehmut und Schwermütigkeit.

Mit dem ersten Track ‚Smokers Outside The Hospital Doors‘, gleichzeitig die erste Singleauskopplung, ist schon das erste Ausrufezeichen gesetzt, sich auftürmende Gitarrenwände treffen auf eine zum Sterben schöne Melodie. Weitere Highlights sind der Titelsong und das energiegeladene ‚When Anger Shows‘. Kraftvolle Tristesse kombiniert mit subtiler Wut, ein Mittel gegen die nächste drohende November–Lethargie. Um sich dieses Gefühl zu bewahren, sollte vielleicht die Schlussnummer ausgespart werden, hier stellt die Ballade ‚Well Worn Hand‘ dann doch einen etwas deprimierenden Abschluss eines ansonsten zwischen Schmerz und Kraft belebend balancierenden Albums dar.

Sicherlich haben sich die EDITORS auf ihrem zweiten Album nicht neu erfunden, es gibt hier keine großen Überraschungen. Das zweite Album ist eine gelungene, wenn auch logische und konsequente Fortführung des bisherigen Schaffens der vier Briten. Gut so! Dem deutschen Publikum wurde es unter anderem kürzlich im Berliner Postbahnhof bereits live präsentiert (FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail