Gemächlicher Indie-Chillout an einem Sonntagabend.
Der Ausklang eines Wochenendes. Draußen vor der Tür legen sich dicker Nebel und kalt-klirrende Luft über die Stadt. Im Bang Bang Club schummriges Licht und gute Konservenmusik aus den Boxen, auf dem Boden lassen Glassplitter die Exzesse vom vorigen Partysamstag erahnen. Jetzt heißt es runterkommen. Keine New Rave Sirenen und Feierstimmung, sondern entspannter Indiepop steht auf dem Programm. Und genau das kriegt man eigentlich bei I MIGHT BE WRONG, nur musste man an diesem Abend aufpassen, dass man nicht einschläft, denn schon ihr Support bot kaum Spannung.
Das Schweizer Postrock-Trio TOBOGGAN lieferte unspektakuläre Klangteppiche ab, die einfach kein Aufsehen erregten. Man hörte einen Song, konnte sich vorstellen, wie der nächste klingt und wurde auch nicht mit dem Gegenteil überrascht. Die Gitarrenriffs fesselten nicht richtig, und der Gesang ging gnadenlos unter, so dass man schnell die Aufmerksamkeit verlor und lieber eine Zigarette rauchen ging. Da half das Einschmeicheln der Sängerin mit gebrochenem Deutsch und süßem französischen Akzent leider auch nicht viel. Für einen Club ist ihr musikalischer Ansatz nicht so ganz geeignet, eher stelle ich mir sie im Festivalsommer für Konzerte auf großen grünen Wiesen vor. Vielleicht untermalen sie ja den ein oder anderen Sonnenstrahl des Immergut 09, da kann man dann zum Rauchen wenigstens sitzen bleiben.
Ähnlich unbegeistert ließen mich I MIGHT BE WRONG zurück, war ich doch von ihren Auftritten zuvor mehr flächendeckende Dynamik gewöhnt. Doch hier schienen sie ihre Songs nur schnell runterrattern zu wollen, was ja vielleicht der Erschöpfung infolge der Aufnahmen zu ihrem neuen Album geschuldet war, von dem übrigens keine Kostproben gespielt wurden. Man hielt sich ans gewohnte Programm, doch leider eben sehr statisch. Songs wie 'We Don´t Wear Colours' und 'Repeat Rewind' schafften es nicht, sich richtig zu entfalten, und ich weiß, sie können es besser. Und empfehle jedem, ihnen beim nächsten Mal, wenn vielleicht auch das 2. Album draußen ist, nochmal eine Chance zu geben. Man wird es sicherlich nicht bereuen.
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Autor: [EMAIL=eric.ahrens@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Eric Ahrens[/EMAIL]