Am kommenden Dienstag (10.01.) startet im Berliner Sage Club eine neue Reihe: Ludi Bun Dum versteht sich als musikalische und auch ganz tatsächliche Spielweise, Soundtrack vor allem: Electronica. Wir haben Rock at Sage-Booker Yoyo Kortmann und Mit-Initiatorin und Organisatorin Stephanie Koller von Together In Berlin zu diesem Abenteuer ausgefragt, dessen Auftakt von Popmonitor präsentiert wird…
Zunächst mal: Was hat es mit diesem Namen auf sich?
Y: Die Idee kommt aus dem Lateinischen von homo ludens – der spielende Mensch! Unsere Idee ist es, neben der Party-Atmosphäre Erlebniswelten zu schaffen, die verschiedene Sinne ansprechen, also eine Party für Leute zu schaffen, die über das Spielen mehr über sich erfahren möchten. Ludi Bun Dum steht für ‚immer spielend‘, ‚es muss/darf gespielt werden‘, daher steht auf den Plakaten auch ‚Let’s Play‘ und ‚Lasst uns spielen‘.
Worum geht es bei dieser neuen Reihe?
Y: Es geht um jede Art von Musik, wir haben keine Berührungsängste, aber es sollte tanzbar sein! Ich habe bei Rock at Sage häufig das Problem gehabt, dass ich Acts, die nicht ‚Rock‘ im weitesten Sinne abdecken, nicht buchen konnte, weil sie nicht in den Rahmen passten – obwohl ich sie gut fand. Ich hab den Bogen schon oftmals überspannt: HUSTLE & DRONE vom ehemaligen PORTUGAL.THE MAN-Keyboarder etwa oder auch ALBERT aus Frankfurt wären bei Ludi Bun Dum wahrscheinlich besser aufgehoben gewesen
S: Der Fokus liegt eindeutig auf dem elektronischen Bereich, wobei hier dann wirklich alles offen ist. Man beginnt den Abend zum Beispiel mit Female Electronic Experimental Neo Soul (MIN_T) und kommt über Elektro-Punk (STROBOCOP + DJ SHREDDER) schließlich bei Deep House an.
Warum passt das Ganze zu Berlin?
Y: Berlin ist doch wie ein schwarzes Loch und saugt alles auf, oder nicht? Zu Festivalzeiten ist das ja völlig normal, dass etwas Zirkus rundherum geboten wird. Aber jetzt im Ernst: Diese Art von Party gibt es einfach noch nicht, deshalb machen wir sie. Oder wie es in den Dreißgern hieß: ‚Die Nacht, ist nicht allein zum Schlafen da, die Nacht, ist da, dass was passiert!‚ Berlin pur.
S: Ludi Bun Dum ist das, was Berlin ausmacht: elektronische Musik in allen Facetten, Gegensätze und Einswerden, vom Sehen zum Erkennen, Neues und Altes und Selbermachen.
Wird der gesamte Club bespielt, Außenbereich inklusive?
Y: Wir fangen erstmal klein an, im Dragon und im Separee – also ähnlich, wie zu Walfisch- und Bugaloo-Zeiten, back to the roots sozusagen. Aber momentan ist es ja eh noch ein bisschen zu kalt, um leichtbekleidet am Pool zu feiern, oder? Wobei, mit Bikini und Daunenjacke…
S: Da die Partyreihe diesen spielerischen Entdecker-Charakter hat und auch beibehalten soll, wollen wir die Mainhall außen vor lassen.
Zwei Takte bitte zu den DJs der ersten Ausgabe!
Y: SHREDDER kenne ich jetzt schon ne Weile und viele andere garantiert auch als Resident aus dem guten alten White Trash Fast Food in der Schönhauser Allee und danach im CCCP. Ich schätze sein Wissen über die Musik der verschiedenen Dekaden und wie er sie für einen Moment wieder neu zusammenwürfelt – er würde sagen ’shreddern‘ – das ist immer spannend. Man weißt wirklich nie, was als nächstes kommt.
S: CHRIS ROBIN kennt das Berliner Nachtleben wie seine Westentasche. Ursprünglich aus Franfurt am Main stammend, hat er sich mit FLICKER RHYTHM BERLIN dem Deep House verschrieben.
Soll die Reihe monatlich stattfinden? Und wie sehen die Pläne für die nächsten Monate aus?
Y: Ja, wir planen mit jedem zweiten Dienstag im Monat. Nächsten Monat ist das der 14. Februar, da können dann die Verliebten das Vier-Gänge-Menü bei uns ausschwitzen. Es wird weiterhin darum gehen, neue Acts aufzustöbern und vor ein interessiertes Publikum zu bringen. Außerdem sind Lesungen und Hörspiele angedacht – aber am Ende geht’s dann doch immer wieder um eine geile Party!
S: Mit ganz vielen Überraschungen!