Oberhofer – Smothered

Na Mensch, hat das gedauert! Sechs Jahre seit Chronovision hat sich OBERHOFER Zeit gelassen und auf den letzten Metern auch noch das Label gewechselt. War das letzte Album von der Suche nach einem eigenen Indiepop geprägt, kam inzwischen offenbar der Rat von der Seite: Mach doch einfach Synthiepop. Das ist zwar nicht individuell aber erfolgreich. Und klar, schon die Vorabsingle „Dreaming of U“ klang nach THE DRUMS, aber die haben ja auch irgendwann den Indie hinter sich gelassen.

Außerdem dürfte klar sein, wer von diesem Cover eines verschwitzten Jünglings (Es ist doch hoffentlich Schweiß?) angesprochen werden soll. Vom großen Queer-Kuchen will jeder gern ein Stück abhaben. Reiche Schwule interessieren jeden, alternative Girls haben offenbar ausgedient.

Entsprechend allpassend klingt der neue Output. BRAD OBERHOFER müht sich seine einst quäkig-jugendliche Stimme durch hohe Sahneschnitten-Laute zu ersetzen. Die Synthies wie in „What Does It Mean to Me“ wurden von zig Bands bereits erprobt. Die Synthieflächen von „In The Blink Of An Eye“ sind so süß wie austauschbar, die Beats auch. Und welcher Sänger hat nicht schon darüber mystifiziert, allein und verliebt in seinem Zimmer zu liegen? In „Miss Yr Face“ schließt sich Brad auch noch dem bekannten „Nothing last forever“-Gesülze an.

Wer sich an den alten Oberhofer zurückbesinnt, der höre „Let It Go“. Offenbar vor dem Rest des Albums produziert, hört man hier die schnellen Drums und jubilierenden Harmonien. Die waren noch eigenständig.

 

OBERHOFER
Smothered
(Telefono Records)
VÖ: 12.11.2021

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