Oidorno – Greatest Hits

Ach, ist das nicht herzig? Fünf Herren, die sich ihrer zehn Jahre währenden Erfolgsgeschichte erfreuen. OIDORNO hatten sich 2015 in Hamburg gegründet und es auf ganze zwei EPs gebracht, die jetzt neu und zusammen erhältlich sind: Oi! The EP (2017) und Le Roi C’est Moi (2019). Wem das als etwas zu wenig im Vergleich zum Output anderer Bands erscheint, bedarf einer Einordnung.

Oidorno tauchten mitten in der postironischen Nostalgie-Welle auf. In diesem Falle baut man auf den klassischen Oi-Punk: „Könnt ihr euch erinnern an die 90er Jahre? Da stand auf der Bühne: Kapuze, ohne Haare.“ („Oiverräter“) Es geht zu Straßenrock ums Skin-Dasein ohne rechten Einschlag, also gut gelaunt zum „Fußball“ und grimmig in die Kneipe gehen. Denn in der Bar entstehen die größten Hymnen, wenn es gegen Schwätzer („Halt die Fresse Ich Will Saufen“) und Kiffer („Aufs Maul“) geht.

Techno und Schlager werden abgelehnt. Während DIE ÄRZTE 1987 lediglich ein Radio anzünden wollten („Radio Brennt“), ist es hier das Jobcenter („Jobcenter Brenn“). Diskurs-Oi sozusagen und für Hartz4er bzw. Bürgergeldempfänger hat sich ja bis heute nichts grundlegend geändert: „Soll der Staat doch mal versuchen, mich zu sanktionieren!“

Irgendwie passt der Best-Of-Titel Greatest Hits, weil sich hier wirklich Ohrwurm an Ohrwurm reiht. Besonders geil, wenn die Jungs im „Bordbistro“ aufräumen. Trinken überwindet hier die gesellschaftliche Spaltung. Oben drauf gibt es ein 36-seitiges Booklet sowie einen Live-Mitschnitt aus der Roten Flora in Hamburg. Na dann, Prost! Auf weitere zehn Jahre!

 

Oidorno
Greatest Hits
(Audiolith)
VÖ: 15.08.2025

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Live

22.08.25, Leipzig, Conne Island
23.08.25, Hannover, Faust

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