Orbit – Countless Feelings But So Few Words

Ach, süße Schulzeit! Producer und Singer/Songwriter ORBIT vermisst sie und schämt sich ihrer nicht. Wie die Fotowand eines glücklichen 18jährigen wirkt das Albumcover seines Debüt-Albums. Der Weg dreier EPs seit 2020 hat ihn hierhin geführt. Die letzte erschien vor zwei Jahren. Dann begann die Produktion der ersten LP und der Auswahlprozess der Tracks darauf. Seine übrigen Demos hat er schon vor wenigen Tagen veröffentlicht.

Gemächlich und verträumt gestaltet sich schon der Auftakt „Summertime“, das nicht nur auf den vergangenen Sommer zurückschaut, sondern auch auf die Zeit der EPs. Entspannte Gitarre schält sich aus dem Ambient-Gerausche, wie die Gedanken aus der Graswolke. Orbit singt benebelt, wie er sich selbst beim Weinen zuschaut: „Watching my tears like the river pass by.“

Die Studi-Zeit in der Hauptstadt hat das Landkind nicht von „Berlin“ überzeugt: „I never run but to the start I would run. Take me home.“ Sanfte Beats und Klavier werden hier verschnitten. Soweit so bekannt, nur seine Texte sind noch einfacher geworden.

Der Dance-Track „Youth“ soll junge Leuten ermutigen, ihre Zeit zu genießen, statt sich zu sehr auf die Arbeit oder gar das Militär vorzubereiten. Hier singt jemand, der offenbar wohlbehalten durch die Corona-Zeit gekommen ist.

„Formula“ ist dann der erste klassische Lovesong, jedoch als verhallter Lofi-Pop. Liebliche Stimmen, Keys und ruhige Samples sollen Stimmung vermitteln, nicht Inhalt. Einen richtigen Dancetrack zum Feiern ergibt „Losing“ allerdings auch nicht. „September“ ist einer von Orbits vorsichtiger Singer/Songwriter-Tracks.

Das vorliegende Album versteht sich als Sammlung von Gefühlen bzw. Stimmungen. Das ist gelungen, allerdings kommen wenig echte Songs zusammen, mit denen man sich beschäftigen könnte. Vielmehr soll das hier im Hintergrund laufen, wenn Kids auf dem Bett rumliegen und ihre Aktivitäten planen. Hoffentlich kommt es auch so.

 

Orbit
Countless Feelings But So Few Words
(Selbstvertrieb)
VÖ: 14.11.2025

www.summersomeday.com

Live

10.12.26, Hamburg, Uebel & Gefährlich
11.12.26, Berlin, Huxleys Neue Welt
13.12.26, Bremen, Modernes

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