Orcan – Desolation

Nach 20 Jahren Gitarrenerfahrung in mehreren Bands versucht es ORCAN UFUK EKER aus Ankara allein. Sein Debüt Desolation hat er selbst eingespielt und produziert. Unterstützung an weiteren Instrumenten erhielt er von der Fiverr Community. Entstanden ist klassischer akustischer Dark Folk.

Rein optisch scheint sich Orcan am Cover des neuesten und möglicherweise letzten Release von MATT ELLIOTT zu orientieren. Doch während dieser die Waldeinsamkeit mit melancholischen Neofolk besingt, klingen die Aktustikgitarren und Streicher auf Desolation eher nach VALI. Kurz nach OCTOBER FALLS mit dem sehr gleichförmigen Syss hat sich also schon wieder jemand daran gewagt. Diese nordische Klangwelt wird einzig von „Obsession“ unterbrochen, in dem vielleicht Orcans türkische Herkunft durchscheint.

„Call of the Void“ zieht mit dem Blick in oder über die Baumkronen hinein in das Geäst aus Gitarrenseiten und Geigen. Orcan sieht sich milde selbst als „Daydreamer“, der sich in ein „Neverland“ zurückzieht. Im Kontrast dazu erscheint das dynamisch-düstere „Paranoia“. Von der Liedstruktur weckt „Distant Memories“ eher den Anschein eines Singer/Songwriter-Songs.

Schließlich läuten Glocken und Chöre den Weg in den „Limbo“ ein. Wie Dante scheint Orcan aus dem Wald hinab in die Hölle zu gehen. „Road to Goodbye“ ist zum Abschied eine westernartige Melodien im Steppenwind. Nach viel zu vielen Veröffentlichungen von BEAUTIFUL DEATH in diesem Jahr, der mit In The Forest nun schon wieder da ist, eine willkommende Abwechslung.

 

Orcan
Desolation
(Selbstvertrieb)
VÖ: 30.10.20

Orcan auf Bandcamp

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