STEVE SMYTH – Release


„For to Love is to Release“



TOM WAITS? JEFF BUCKLEY? Große Namen werden aus dem Ärmel geschüttelt, wenn versucht wird, die Musik von STEVE SMYTH zu beschreiben. Solche Vergleiche tun allerdings keinem gut, denn die Messlatte, die diese beiden Juwelen der Musikgeschichte legten, ist kaum erreichbar und schon gar nicht mit einem Debüt-Album. Woher die beiden schnell ausgespuckten Assoziationen rühren, ist allerdings verständlich. Denn STEVE SMYTH bellt und grunzt wie der eine und hat ein stimmliches Spektrum und Goldkehlchen wie der andere. Intention, Motivation und Effekt sind aber letztendlich verschieden.

SMYTH, gebürtiger Australier und Wahl-Londoner hat vor kurzem seinen wunderbaren Erstling Release zur Welt gebracht. Der Titel benennt zum einen schlicht die physische Veröffentlichung der Songkompilation. Zum anderen ist damit wohl eine metaphorische Befreiung gemeint. STEVE SMYTH befreit seine Songs aus dem Keller und entlässt sie in die Welt bzw. befreien die Stücke STEVE SMYTH und geben ihm die Möglichkeit, die Welt zu bereisen. In diesem Sinne beschreibt sich der Sänger selbst als rastlos. In einem Interview mit der australischen Presse meinte er dazu: „I get itchy feet, I love to travel, change is the only constant. (…) I’m trying to find out what’s round the next corner; I feel that kind of fire in me“. Jenes inhärente Feuer loderte ohrenscheinlich auch beim Songschreiben und ist immerdar präsent, wenn sich diese vorzügliche Platte durch den Hörkanal ins Herz brennt.

Grundsätzlich vereint das Album den Geist des Blues und des Liedermachertums, dennoch gestattet SMYTH den Stücken, ihre Zehen auch in andere musikalische Gewässer zu tauchen: „You have to give a song what it wants, not what you want. It’s shortsighted to aim for a particular genre. It has its own little formations and it begs for different instruments and arrangements“.

‚Barbiturate Cowboy and His Dark Horse‘ eröffnet das Album und malt ein melodiöses Bild der Wüste, die laut STEVE SMYTH einen großen Einfluss auf seine Arbeit hat. Es ist einer der wenigen Opener, der auch nach unzähligem Hören eines der Lieblinge bleibt. Wobei nicht zu behaupten wäre, dass die Qualität hiernach abfallen würde. Einer der vielen Höhepunkte ist das fabelhafte Duett ‚Stay Young‘ mit HOWLING BELLS-Chanteuse JUANITA STEIN, dem man in seiner Schnörkellosigkeit die späten Nachtstunden, in denen es aufgenommen worden sein soll, anhört.


Neben seiner australischen Heimat nennt SMYTH Musiker, die ihn seit seinen Teenager-Tagen begleiten. Er spricht dabei unter anderem von HOWLIN‘ WOLF und LEADBELLY und im Falle von ‚Barbiturate Cowboy and His Dark Horse‘ kommt dann doch wieder TOM WAITS ins Spiel. Darauf angesprochen erklärt der Australier, dass er seine Stimme einem Muskel gleich trainiere und ihr Vielseitigkeit entlocke, indem er sie wie ein Instrument behandle und einsetze. Und so enthält Release unterschiedliche Ansätze in Dynamik und Stil, wobei das gleichermaßen hoffnungsvolle wie melancholische ‚Endless Nowdays‘ und das kehlig-düstere ‚No Man’s Land‘ als Pole stehen können. SMYTH verarbeitet die unterschiedlichen Herangehensweisen zu einem kohäsiven und originären Sound. Zwar hört man hier und da ein Motiv, welches einem etwas zu bekannt vorkommt, das sei in Anbetracht eines Debüt-Albums dieser Schönheit bitte mit Nachsicht zu beurteilen.

Ohnehin muss man STEVE SMYTH wegen seiner unbedingten Hingabe beim Vortragen seiner Musik erliegen. Er nimmt sie ernst, seine Aufgabe als Troubadour und meistert sie dabei mit Leichtfüßigkeit wie Inbrunst. SMYTHs einnehmende Energie ist bald in Deutschland zu spüren, wenn er in vier Städten Halt einzulegen gedenkt. Und freilich hatten die Macher des Haldern Pop Festivals mal wieder den richtigen Riecher, als sie diesen Herren für ihr diesjähriges Programm verpflichteten.



STEVE SMYTH live am 27.03.2012 im Magnet Club und auf dem Haldern Pop Festival 09.08.-11.08.2012

24.03.12 München Atomic Café
26.03.12 Hamburg Molotow
27.03.12 Berlin Magnet
28.03.12 Köln Gebäude 9

STEVE SMYTH
Release
(TeenAgeRiot Music)
VÖ: 12.03.2012

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Autor: [EMAIL=alexandra.wolf@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Alexandra Wolf[/EMAIL]

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