Ein dunkles Friedensschwert.

THE FLAMING LIPS haben vor kurzem ihr Album The Terror veröffentlicht und legen uns mit der EP Peace Sword schon neues Material vor. The Flaming Lips sind ja dafür bekannt, nicht gerade leichte Kost zu servieren und mit Peace Sword kommen sie jedoch mit einem kurzem und sogar für ihre Verhältnisse schweren Brocken um die Ecke. Das Album ist inspiriert vom Kinder-Roman „Ender’s Game“, der verfilmt wurde. Die Geschichte handelt von einem Jungen namens Ender, der seine taktische Stärke findet beim Training für eine Alien-Invasion auf einem bereits imperialisierten Planeten Erde. Die Songs spiegeln die futuristisch und dystopischen Themen, die häufig durch das ganze Buch und Film ziehen, wider.

Die EP ist dunkel und fast schon unheimlich symphonisch, The Flaming Lips geben uns Grund, sich unwohl zu fühlen beim Anhören der sechs Tracks. Besonders ‚Assassine Beetle‘, das mehr als zehn Minuten lange überspannte Schlusslied gibt einem das Gefühl, in einer Eishöhle zu sitzen. Sie füllen die 35-minütige EP mit Ambient Tracks, verzerrten Akustikgitarren, zerebralen Trommelschlägen und pulsierenden Synthesizern. Nun kommt noch Wayne Coynes fehlerhafte Stimme hinzu, gemischt mit halluzinogenen Studio-Effekten und fertig ist eine nervenaufreibende EP. Ein paar lichte Momente bieten sie uns dann doch wie auf ‚Think Like a Machine, Not a Boy‘, hier kommt der weich klingende Wayne Coyne rüber und er gibt einem endlich das Gefühl von Wärme. Insgesamt würde man sich aber selbst belügen, wenn man behauptet, die „alten“ Flaming Lips nicht zu vermissen. Wo sonst Ambient und elektronische Elemente in ihrer Musik perfekt verschmolzen, ist hier doch ein deutlicher Verlust an Kreativität zu spüren.

Die EP ist nicht wirklich misslungen, aber es ist schon beängstigend, wenn man sich vorstellt, dass es in Zukunft musikalisch so weiter gehen wird wie auf Peace Sword. Man kann es aber auch aus einem Blickwinkel betrachten und der neuen Richtung, die sie gewählt haben, folgen und diese lieben. Wayne Coyne ist ein Querkopf und wird auch immer einer bleiben, aber vielleicht wäre eine kleine kreative Pause keine schlechte Idee. Denn wenn man zuviel auf einmal will, kann dem besten Musiker auch mal die Puste ausgehen.

THE FLAMING LIPS
Peace Sword
(Bella Union / Pias Cooperative)
VÖ: 04.11.13 digital / 29.11.13 CD und Vinyl

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Autor: [EMAIL=mike.dostert@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Mike Dostert[/EMAIL]