TINARIWEN – Emmaar


Tinariwen sind mit neuen Sounds zurück und inspirieren mit neuem Album „Emmaar“.



Von der traditionellen Musik kommend, gelten TINARIWEN als erste Tuareg-Band, die elektrische Gitarren und elektrischen Bass verwendet. Ihr Stil nennt sich Al-Guitara. Neben drei E-Gitarren und einem E-Bass benutzen sie als Rhythmusinstrumente eine Djembé und ihr eigenes Händeklatschen. Zuletzt gewannen Tinariwen einen Grammy Award für das 2011er Album Tassili und nun melden sich die Wüstenrocker mit neuem Material zurück.

Die Band baut stets auf die traditionelle Musik der Tuareg. Verbinden tun sie dies allerdings mit Elementen der westlichen Rock- und Popmusik – heraus kommt eine sehr interessante Spielart des Wüstenrock, die sowohl mit traditionellen als auch mit elektronisch verstärkten Instrumenten vorgetragen wird.

Tinariwen wurde neben der Musik aus ihrer eigenen Kultur auch durch westliche Musik von Led Zeppelin, Johnny Cash und Carlos Santana beeinflusst. Mit gutem Grund, hat diese Band aus der Wüste im Norden von Afrika die Verknüpfung von Rock mit traditionellem afrikanischem Folk erfunden – mit ihren stets harmonischen und beruhigenden Klängen, begleitet von der tiefen und rauen Stimme des Sängers, entstand so ein neues, sehr intimes Album über die Gefühle der Tuaregs, ihre Lebensumstände in der Sahara, deren Erlebnissen in Lybiens Militärcamps und der Sehnsucht aus dem Exil nach Hause. Über allem steht dabei aber ihr unbändiger Wunsch nach Autarkie und Freiheit. Zusammengefasst eine poetische Ansicht über das Leben in der Wüste, den Krieg und die schwärmerischen Gedanken vergangener Zeiten.

Der exotische Bandname ‘Tinariwen’ bedeutet so viel wie „Leerer Ort“ – in Referenz an den Lebensraum der Wüste. Aufgrund der politischen Unruhen im Norden Malis, der Heimat Tinariwens, waren die „Boys of the deserts“ zum ersten Mal in der Geschichte der Band gezwungen, ihr Album außerhalb der gewohnten Wüstenumgebung aufzunehmen. Die Band reiste daraufhin nach Kalifornien, um Emmaar in der Joshua Tree Wüste zusammen mit Produzent Patrick Votan aufzunehmen. Als Gäste treten u.a. Red Hot Chili Peppers Gitarrist Josh Klinghoffer, Matt Sweeney von Chavez, Fats Kaplin und Saul Williams auf. Bis auf ein paar knappe französische Ansagen ist kein Wort zu verstehen, was den mysteriösen Effekt des Auftritts noch erheblich verstärkt. Somit äußert sich das politische Engagement in den entweder auf Tamaschek oder Französich gesungenen Lyrics der Stücke.

Tuareg-Blues der Spitzenklasse. Sollen sich andere darüber streiten, ob Tinariwen nun Weltmusik machen oder nicht. Allein ihre persönlichen und herzergreifenden Aussagen sind etwas ganz besonderes. Im Kampf gegen die Unterdrückung ihres Volkes liefern Tinariwen wieder einmal ein ganz berührendes, neues Album. Diese Band schaffte den Sprung in die westliche Weltmusikszene und tourt mittlerweile durch die USA und Europa, wo sie bereits mehrere Festivalauftritte hatte.

TINARIWEN
Emmaar
(Wedge / PIAS Cooperative)
VÖ: 07.02.2014

http://tinariwen.com

Autor: [EMAIL=tamara.becker@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Tamara Becker[/EMAIL]

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