„Auf in die Wälder, auf dass ihr euch verirrt!“ – Diese Redewendung trifft auf viele Neofolk-Bands zu, die von der Naturromantik zu leicht in reaktionäres Gedankengut schliddern. Man muss sich nur die Texte der Bands ansehen, die unter dem Label Auerbach agieren wie SOL INVICTUS, ORPLID oder HEKATE. Auch vertreten ist ein norwegischer Künstler, der sich eher als Spitznamen VALI – also den Namen einer nordischen Gottheit – gegeben hat und bewusst auf Texte verzichtet. Obendrein muss man wissen, dass VALI ein Musiker ist, der ganz klassisch mit der Klampfe in den Wald geht und sich von diesem inspirieren lässt.
So beginnt Skogslandskap mit ‚Nordavindens Klagesang‘ mit VALIS klarer Gitarre, zu der sich alsbald zarte Geigen gesellen. Erdig und lauschig ist die Stimmung, lebendig der Rhythmus wie der Wind in den Blättern. Dies ist weder Meditationsmusik, noch Spielmannsfolk. In ‚Gjemt Under Grener‘ breitet sich durch Streicher eine starke Stimmung aus, bevor VALI mit der Gitarre die Landschaft, die ihn umgibt, in freundlichen Melodien beschreibt. Sein Zweitling ist farbiger und themenreicher geworden. Hier und da taucht auch mal die Flöte oder das Piano auf wie in ‚Dystre Naturbilder‘. ‚Flytende Vann‘ kann etwa an BEETHOVENS ‚Mondscheinsonate‘ erinnern. Wer sich auf solche Klänge einlässt, wird Momente voller Schönheit finden.
VALI
Skogslandskap
(Auerbach Tonträger / Prophecy Productions)
VÖ: 30.08.2013