Progressive Indie de Luxe.
31 KNOTS und DELBO, ein Live-Package, das definitiv Sinn macht(e): Hier die umtriebigen Berliner Vorreiter in Sachen vertrackten Postrocks und verwinkelten Noisepops, da die beherzt in sämtlichen Gefilden von Postpunk, Prog- und Indierock wildernde Kultkapelle aus Portland, San Francisco, die zusammen trotz späten Beginns nach 23 Uhr ca. 250 noch äußerst gutgelaunte und erwartungsfrohe Besucher in den Berliner Bastard Club lockten.
Das Berliner Trio um Sänger/Bassist DANIEL SPINDLER – diesmal bei einigen Stücken von einem vierten Musiker an Laptop/Keyboard unterstützt -, das derzeit den Support für die 31 KNOTS auf deren Deutschlandtour bestreitet, bedankte sich dann zu Beginn auch freundlich für diesen auch für sie außergewöhnlich großen, ja ehrenvollen Rahmen und spielte sich durch ein gut 45-minütiges Set, das vorwiegend aus Songs des im vergangenen Jahr erschienenen fabelhaften Albums Havarien (
Mit den 31 KNOTS sollte es dann natürlich nicht minder intensiv und dynamisch, aber ungleich durchgeklinkter und ihrem über die Jahre erarbeiteten und bestens gepflegten sympathischen Weirdo-Status gerecht werdend weitergehen.
Von hinten trillerpfeifend und seltsam kostümiert duch die Besucher die Bühne enternd, setzte Mastermind JOE HAEGE im Anschluss mit seinen zwei Mitstreitern zu einem waghalsigen Ritt durch die bisherigen Veröffentlichungen und insbesondere des soeben erschienenen vierten Albums The Days And Nights Of Everything Anywhere an und verzichtete auch diesmal nicht auf ein Mindestmaß an obligatorischer, schön theatralischer Bühneninszenierung, wenn er beispielsweise gitarrenbefreit und Laptop-unterstützt gesten- und bewegungsreich schon mal einem Springteufel gleich mit Maske die Songinhalte untermalte oder sich singenderweise zu den Besuchern in den ersten Reihen gesellte.
Zwischen den Songs gab sich das Trio eher zurückhaltend und bescheiden, bedankte sich artig für den Applaus oder beklagte sich mal über die im Club herrschende Hitze, und überhaupt spielten Drummer JAY PELLICCI und Bassist/Gitarrist JAY WINEBRENNER eher nüchtern und etwas verhalten ihre allerdings vor Virtuosität gelegentlich grandios überbordenden Parts herunter, und was WINBRENNER und HAEGE teilweise gar improvisierend und letztlich doch immer flüssig ineinandergreifend sowohl an Gitarre und Bass lieferten, hatte oftmals ja fast was von der im Kontext von Postpunk und Progrock umgesetzten flinken Fingerfertigkeit eines, na sagen wir, Eddie Van Halen…
Wahnsinn, Ekstase und Genialität waren zu gleichen Teilen Bestandteil eines mal wieder schwer beeindruckenden Gigs dieser absolut fantastischen (Live-) Band.
Fotos (c) 31 Knots, Delbo
www.31knots.com
www.myspace.com/31knots
www.delbomat.de
www.myspace.com/delbo
Autor: [EMAIL=thomas.stern@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]