Alle im Wunderland | Heartland Festival 2019

Foto: Maja Kongegaard Bramm

Am vergangenen Wochenende ist die vierte Ausgabe des HEARTLAND FESTIVAL auf der dänischen Insel Fyn zu Ende gegangen. Der wesentliche Eindruck: Ein so zauberhaftes Gelände, auf das man auf den meterhoch beheckten Irrwegen des Gartens von Schloss Egeskov wie durch Alices Wunderland gelangt, haben wir noch nicht erlebt. Und Acts wie SOLANGE, die SMASHING PUMPKINS oder INTERPOL schon lange nicht mehr vor gerade mal 6000 Tagesgästen. Was wir gesehen, gehört, erlebt haben …

Zum Glück: Künstlerinnen und Künstler, denen man anmerkte, wie happy sie an diesem Ort waren. Vor allem SEINABO SEY, für die es bereits der zweite Auftritt beim Heartland war, kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Zum Glück: BOBBY GILLESPIEs pinkes Outfit. Leider: BOBBY GILLESPIEs Band, die sich im Leben nicht PRIMAL SCREAM nennen dürfte. Zum Glück: eine erstklassige Infrastruktur. Obwohl erst in der vierten Ausgabe, macht das Festival alles richtig, wo nichts schief gehen darf (und doch so oft schief geht): der Sound satt und sauber, die Shuttle-Anbindung an Camping und Bahnhof zügig, der Nachtbusverkehr pünktlich und sinnvoll getaktet, die Toiletten zahlreich genug und kein Unort. Zum Glück: funkelndes Fine Dining, darunter Gastro-Koops von Starköchen der gesamten Insel. Außerdem Kaviar und Champagner von Fyn! Leider: zahlreiche gläserne Weinflaschen, die – vermutlich über die Gastro-Veranstaltungen und Bars auf dem Gelände – ihren Weg aufs Gelände und ins Publikum fanden. Zum Glück: war die Stimmung durchgängig gut, haben wir nirgendwo auch nur den Anflug von Zoff mitbekommen. Fühlt sich trotzdem an wie flirting with disaster. Leider: der Boden. Obwohl das Regenwetter für die ersten zwei Tage schon eine Woche vorher im Wetterbericht stand, war das Gelände schnell rutschig, war von Sägespänen und anderen Klassikern der Trockenlegung nicht viel zu sehen. Zum Glück: trotzdem kein Schlammfest.

… und eine echte Überraschung: RICHARD ASHCROFT trat nicht mit Band auf, sondern komplett solo, lediglich mit Gitarre und jeder Menge Reverb. In der Setlist waren natürlich auch etliche Songs von THE VERVE. „Bittersweet Symphony“ widmete der hinter Cap und Mütze versteckte Sänger Keith Richards und Mick Jagger, die ihm vor kurzem die bekanntermaßen lange einkassierten Rechte an dem Song zurückgegeben hatten.

www.heartlandfestival.dk | www.visitfyn.de

Fotos: Jonatan Nothlev (2) | Mathias Bak Larsen (2) | Nicolai Hildebrand (2)

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail