Aufbau West + The Peters | Freitag 20.01. | Rosi’s


Freitag 20.01.2017
Live:
AUFBAU WEST
THE PETERS
Support:
JACOB B. PUNKT

w/ DJs auf 2 Floors (Indie/Electro):
A Design For Life
Wanderlust Rhythms
Popmonitor DJs
**Eckez**
Franz Matthews

Einlass: 22 Uhr
Abendkasse: 8 Euro (inkl. Party)
Party ab 1 Uhr | 6 Euro

Rosi’s
(Friedrichshain, Revaler Str. 29, S-Bhf. Ostkreuz)

AUFBAU WEST

Zweitbester sein? Der Erste unter den Verlierern? Mit 40 zurück zu Mutti ziehen statt Champagnerdusche? „Kein Rausch, kein Geld, keine Mädchen, kein Spaß.“ Zweitbester nennen AUFBAU WEST ihr Debütalbum. Ist das etwa die weiße Fahne, gehisst und besungen von vier in Selbstmitleid badenden Milchbart-Jünglingen? Wird hier den Granden des deutschen Pop kampflos die Bühne überlassen? Den Guten nur gratuliert? Auf keinen Fall! Zweitbester ist eine Kampfansage!

Schon das erste Lebenszeichen des Albums markiert einen augenzwinkernden Schienbeintritt in Richtung der Retorten-Chartstürmer. „Sie lassen nicht mal Kurt Cobain aus dem Spiel und irgendwer hat keinen Benz vor der Tür – Digga, was können wir denn dafür?! Habt ihr uns denn nichts zu erzählen?“ spuckt Leadsänger Florian Berres da ins Mikro, um dann direkt nachzulegen: „Wir sind die Anderen – und das ist erst der Anfang.“

Mit gebleachten Zähnen von den Plakatwänden grinsen, glattgebügelte Zeilen zu belanglosen Dorfdiskobeats in die Welt posaunen und reihenweise immergleiche Gute-Laune-Selfies mit den Groupies schießen, wie all die Gewinner? Nein Danke – ohne Aufbau West. Da ist man lieber Zweitbester.

Ganz schön mutig – diese kleine Band aus Ostwestfalen. Ja, vielleicht sogar maßlos. Ganz sicher sogar! Aber Aufbau West wollen weit mehr, als nur mal eben die deutsche Poplandschaft dissen. In „Von Hellersdorf bis Rotterdam“ beschreiben die vier Jungs eine Jugend zwischen Smartphone, Facebook-Status, „Jutebeutel voller Grausamkeit“ und der großen Unsicherheit. Sich selbst klammert die Band dabei aber nie aus. Im Gegenteil – sie fordert furchtbar hippe Opinion-Leader selbstironisch dazu auf, mit ihnen „zu den Tunes von Justin Bieber“ zu tanzen. Aufbau West sprechen aus der Mitte einer Generation, die verzweifelt auf der Suche ist, nach einem kleinen Rest Individualität in einer Welt der Selbstdarsteller.

„Was sind schon kiloweise Realness, wenn man nur einer von so vielen ist?“ Mit „Vietnam“ und der Vorab-Single „Die sicher schlimmste Wahl“ wird die Platte dann ganz persönlich. Nachdenklich, ohne gewollt grüblerisch zu sein, und melancholisch, ohne sich selbst zu bedauern, beschreibt Leadsänger Florian Berres Trennung und Kleinstadtparanoia.

Ihre Message kleiden Aufbau West in urbanen Indie-Rock, eckige Synthies, HipHop-Anleihen, Punk-Attitüde und griffige Hooks. Und selbst dem vielgescholtenen Pop hauchen die Herren aus Ostwestfalen mit Songs wie „Zu jung für R.E.M“ oder „So große Gegenstände“ mal eben echtes Leben ein. Keine glattgebügelten Weichspülerhits, sondern Mut zu neuem Sound und Mut zur Message – Aufbau West haben sich entschieden, aus Überzeugung Zweitbeste zu sein.

www.aufbauwest.net
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THE PETERS

Gutes will Weile haben. Zum Beispiel Omas Kuchen im Ofen, die große Liebe und THE PETERS. Letztere haben von Tag 0 bis zum Release ihrer ersten EP „Füchse der Pandora“ zwei Jahre an dem deutschen Synthie-Pop-Sound gearbeitet, der zuletzt Berliner Clubs wie das Musik & Frieden und das Rosi’s oder auch einfach mal ihre eigene WG zum Beben gebracht hat. Als Spaß-an-der-Freude Projekt im grünen Dickicht der Berliner Vorstadt von fünf Schulfreunden geboren, stehen heute sechs junge Männer auf der Bühne, die nicht nur ihre eigenen Köpfe, sondern auch gleich die aller anderen freispielen wollen.

Wie Füchse, die durch die Nacht schleichen, kriecht der Beat einer brodelnden Generation unweigerlich selbst in die müdesten Beine. Treibende Songs wie ‚Füchse‘ und ‚Gang‘ machen genau Lust auf das, wofür sie stehen: im Rudel laut, wild und frei sein. Sich im lichtschwangeren Nebel der Clubs dieser Stadt oder auf dem Dach des 17-Stöckers verlieren und das vergessen, was da draußen noch auf einen lauert. Was das wäre? Da hätten wir zum Beispiel Tische, die einmal für zwei gedeckt wurden, an denen aber nur noch einer sitzt. Mit ‚Hell‘ beweisen die Sechs, dass ihre Musik auch ganz tief im Herzen einen Platz findet und besingen, wozu Liebe im Stande ist, wie weit man gehen kann und was man alles für jemanden tun würde. Das passende, tanzbare Heilmittel legen The Peters aber gleich der Verpackung bei: ‚Keine Liebe‘. Und treffen damit wieder genau den Nerv, der nicht nur Live die Endorphine zum Überkochen bringt!

The Peters haben es geschafft, dem Indie den Staub von den Schultern zu pusten und ihm ihre Synthie-Pop Jacke überzuwerfen. Genau in dieser Dream-Team-Kombination fahren sie mit ‚Drive‘ als Soundtrack für den perfekten Roadtrip der Sonne entgegen. Und eins ist dabei klar: Den Ton machen die sechs Jungs von The Peters so schnell nicht wieder leiser!

www.ptrs.berlin
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Fotos © Aufbau West, The Peters

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