BEEF – The Original


Reggae aus Holland – oder wie sich Geschmack ändern kann.



Bei Reggae kommen einem nicht unbedingt Tulpen und Gouda in den Sinn – umgekehrt verhält es sich ähnlich. BEEF haben jedoch das Zeug dazu, dieser Assoziation eine Chance zu geben. Abgesehen davon wird die Band zwar gerne in die Reggae-Schublade gesteckt, aber im Prinzip scheren sich die sechs Musiker keinen Deut um Klassifizierungen, schließlich haben P. Ootop, Irieginal Abraham, 2-1, Jonas, Fatfingah und Koen Fu ihr Handwerkszeug auf unterschiedlichen musikalischen Terrains erlernt und das bringt der Beef-Sound auch zu Gehör. In den Niederlanden ist die Band, die 1999 aus einer Underground-Radio-Show namens „The Chop Shop“ hervorging, schon längst gern gesehener Gast auf sämtlichen Festivals und Konzert-Bühnen.

Auch auf ihrem mittlerweile vierten Studioalbum, das da heißt The Original, machen BEEF nicht nur schlicht und einfach Reggae, der ja mitunter etwas eintönig daherkommen kann – zumindest für diejenigen, die Reggae nicht unbedingt ihrem bevorzugten Musikgeschmack zuordnen. Die Holländer servieren aber eine derart verspielte Melange, dass 14 Songs in 50 Minuten wie im Flug vergehen und man sich eingestehen muss, die Wandlungsfähigkeit von Reggae bislang doch unterschätzt zu haben. Da werden Elemente aus Funk, Dancehall, Ska und Rock untergemischt, zu dem geschmeidig weichen Reggae-Beat gesellen sich Trompete, Saxophon oder akustische Gitarren-Soli. So ergibt sich mit den ein- und mehrstimmigen Vocals ein ansteckendes Gebräu, das schon nach dem ersten Schluck Sommer-Laune aufkommen lässt und sich unmittelbar auf die Motorik auswirkt – Widerstand zwecklos.

BEEF haben den Reggae ein bisschen neu erfunden – oder zumindest eine neue Geschmacksrichtung verpasst. Nicht nur für diejenigen, die bereits erwähnt wurden.

BEEF
The Original
(Beef Foundation / H’ART)
VÖ: 30.05.2008

www.myspace.com/theoriginalbeef

Autor: [EMAIL=susanne.lang@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Susanne Lang[/EMAIL]

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