Best Coast – Always Tomorrow

Vor 10 Jahren machten BEST COAST Hoffnung auf neuen Mädchenrock und Surfpop aus den USA. Crazy For You sprühte vor Elan. Fünf Jahre später klang das auf California Nights derart glattgebügelt, dass ordentlich Kohle geflossen schien. Nach weiteren fünf Jahren will das Duo mit Always Tomorrow es allen recht machen.

Ein „Different Light“ hatte man ihnen kaum noch zugetraut. Hier starten sie wie die Surfpunker von RADIOACTIVITY durch. Danach kommt der Retrosound zurück: „Everything Has Changed“ etwa klaut so dreist von JOAN JETT, wie es jemand tut, der eh Riffs als Allgemeingut betrachtet. BETH COSENTINO erzählt, wie sie sich in ihrem neuen Luxusleben langweilt. Schön für sie. „For The First Time“ klingt dann nach BANGLES-Beliebigkeit. Wie witzig war dagegen im letzten Jahr „Jerry“ mit Ulk-Producer NICK LUTSKO, der Beth als Elaine aus Seinfield singen ließ.

Nun gut, Best Coast waren immer an früheren Jahrzehnten orientiert und hatten nie mehr zu erzählen als Beziehungstalk. Aber derartig unkreativ zu spielen und sich gleichzeitig wie eine AVRIL LAVIGNE als „queen of the graceless kids“ darzustellen, ist abtörnend. Die 11 Songs zwischen drei und vier Minuten sind derart radiotauglich gemacht, dass sie auf jedem Dorffest erklingen könnten. Die langsameren „True“ und „Used To Be“ machen da keine Ausnahme. Bock zu schreiben und zu spielen, ist hier nicht vorhanden („Seeing Red“).

 

BEST COAST
Always Tomorrow
(Concord/Universal)
VÖ: 21.02.2020

www.bestcoast.net

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