Die eigenen Kinderköppe auf dem 2. Teil eines Albums einer kindischen Band. BLINK-182 taten sich auf One More Time… letztes Jahr noch einmal zusammen und machten einen auf erwachsen. Über 17 Tracks hatte man das Gefühl, dass hier ein paar Kerle nicht akzeptieren wollen, dass ihre Zeit vorbei ist. Vor allem erfüllte sich kaum das Versprechen, nun endlich wieder wie Blink-182 zu klingen. Was bringen also acht weitere Songs?
In seinem Song „No Fun“ erinnert TOM DELONGE daran, wie seine Band einst die Musikszene aufmischte: „Fuck, we really set it off, and pissed ‚em off. Touring in the band when I was only eighteen.“ Dann sieht er ein: „If you want to try again, now and then you’re alone but no longer eighteen.“ Musikalisch kann er hier tatsächlich etwas mehr Spaß verbreiten, als auf vielen Titeln aus Part 1. Doch dass nun gerade er die Punkszene wieder aufrütteln kann, darf bezweifelt werden.
„All In My Head“ lässt seinen Kollegen MARK HOPPUS tatsächlich mal wieder abheben mit Gebrülle und Breitwand-Gitarren. Doch statt es bei ekligen Tour-Erlebnissen zu belassen, muss dieser in „Can’t Go Back“ doch wieder von seinen depressiven Gefühlen erzählen, die ihm wohl seine letzte Beziehung gekostet haben. Zumindest Tom kann hier relaten. Für den typischen +44-Song „Every Other Weekend“, der auch noch gut geschrieben ist, singt er sogar mit. „If You Never Left“ ist noch so ein Trennungssong, der wiederum mehr den Blink-Vibe hat.
Wer einen ganz anderen Sound will, hört mal den Poprocker „Take Me In“. Die Fans kriegen dann mit „One Night Stand“ noch einen Popp-Song aufgedrückt, damit sie gut schlafen können. Ihre Band ist noch intakt.
BLINK-182
One More Time… Part 2
(Columbia)
VÖ: 06.09.2024