Cold – SuperFiction

Cold - SuperFiction

Viele alte Numetal-Hasen sind noch immer oder wieder aktiv, COLD beispielsweise. Ende der 1990er von FRED DURST (LIMP BIZKIT) in Jacksonville entdeckt, erlebte die Post-Grunge-Formation um die Jahrtausendwende ihre Hochphase und trennte sich 2006. Sänger SCOOTER WARD startete sein Soloprojekt THE KILLER AND THE STAR. Schon 2008 kam es zur Reunion, und man machte sich an das fünfte Studioalbum Epic, aus dem dann SuperFiction wurde. Von den einstigen Gründern sind neben WARD noch JEREMY MARSHALL (Bass) und SAM MCCANDLESS (Drums) verblieben, die Gitarren spielen nun DREW MOLLEUR und ZACH GILBERT.

Der erste Song, die Vorabsingle ‚Wicked World‘, ist natürlich ein Hinweis auf das Erfolgsalbum 13 Ways To Bleed On Stage von 2000 und bleibt leider der einzige wirklich schnelle Alternative-Metal-Song, während sich WARDs leidenschaftlicher Gesang sich nicht verschlechtert hat. Er vermittelte früher eine niederschlagende, entwaffnende Traurigkeit, die Jugendliche sogar davor bewahrt haben soll, sich das Leben zu nehmen. Der nach wie vor ungesund blass wirkende Glatzkopf zieht es vor, diesmal seine familiären Tragödien außen vor zu lassen und vertont nun fiktive Einzelgeschichten, so wie er es zu Beginn der Bandgeschichte tat.

COLD setzen hier auf Powerballaden mit funkenden Hooks (‚American Dream‘, ‚So Long June‘), die durch WARD sehr melodisch ausfallen. Aber auch die typischen Klagelieder von schwierigen Frauen (‚Emily‘) sind dabei, von denen ‚Crossroads‘ über die härtesten Gitarren verfügt.

Davon würde sich der Hörer mehr wünschen, zumal sich auch ein paar unausgegorene Songs auf der CD befinden. Dennoch melden sich COLD, die gerade mit VOLBEAT auf US-Tour sind, mit solidem Rock zurück. Ob dies tatsächlich das letzte Album bleibt, wird sich zeigen. Es wäre schade um eine gute Band.

COLD
SuperFiction
(Eleven Seven Music/EMI/SonicStar Records)
VÖ: 22.07.2011

www.coldarmy.com

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