Das ANTIGEL-Festival in Genf… (Teil 2)


Die Konzert-Berichte zu JUNIP und TRENTEMØLLER und der Service-Teil…

POPTRAVEL. Unter diesem Namen berichten wir in unregelmäßigen Abständen von außerhalb Berlins, ja: außerhalb Deutschlands. Porträts, Interviews, Konzert- und Festivalberichte im berühmten Blick über den Tellerrand…

Hier gelandet, ohne ein Wort über Genf selbst gelesen zu haben?
Bild: Friedrich Reip

Das Màd (kurz für Moulin à Danse) liegt in einer ganz anderen, raueren Ecke von Genf. Die traditionsreiche Kulturinstitution der Stadt ist Spielstätte beider unserer Konzerte. Am ersten Abend spielen JUNIP hier ein großartiges Konzert, in dem sich gerade die Finesse der vielschichtig vertrackten Percussions und ihre Nähe zu Acts wie der BETA BAND oder CARIBOU voll erschließt. GONZALEZ spricht wenig, ruft mit „Your Life Your Call“ nur kurz dazu auf, die „einzigen Chance“ aufs Leben gebührlich zu feiern. Nach 70 perfekten, trotz stehender Hitze im Raum endlos entspannter Minuten ist der Spaß vorbei. Leider im wahrsten Sinne des Wortes, denn im Màd passiert nichts mehr, einen Shuttle-Bus zur Aftershow-Party am anderen Ende der Stadt sucht man vergebens. Hier ist fürs nächste Jahr sicher noch Luft nach oben.

Vom Auftritt von TRENTEMØLLER am folgenden Abend kann man dasselbe nicht sagen – hier geht tatsächlich nicht mehr. Haben wir am Anfang vom „Traumelektroniker“ gesprochen? Statt in den düsteren Klangräumen seines aktuellen Albums Lost zu schwelgen, ballert der Däne sich und sein Publikum in einen reuelosen Rave. Dank Vollinstrumentierung und Live-Vocals ist der Auftrtt, der für TRENTEMØLLER den Auftakt seiner Europa-Tour bildet, dabei allerdings mehr berauschter Rock’n’Roll als Elektrofest. Stärker könnte der Kontrast in der Stimmfärbung zum Vorabend nicht ausfallen können. Wir hatten große Glück mit diesem kleinen Zeitfenster für unseren Besuch. Es spricht allerdings alles dafür, dass das ANTIGEL für noch viele weitere Glücksmomente gut war und auch im nächsten Jahr wieder sein wird.

www.antigel.ch (englisch)

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Essen und Trinken:



The Hamburger Foundation – Bild: Friedrich Reip

Im Pâquis-Viertel stößt man auf Restaurants, Imbisse, Supermärkte und Klimbim aus unzähligen Ländern. Ganz frisch hat hier erst vor drei Wochen die Hamburger Foundation eröffnet, nachdem man vorher mit einem kleinen Food-Truck an verschiedenen Standorten in Genf unterwegs war. Den tagesaktuellen Ort findet man auf der Website, auf der vom festen Lokal noch nicht die Rede ist. Das wird sich bald ändern, denn das Restaurant ist elegant zwischen American Diner und Bistro verortet und schafft so ein Wohlfühl-Ambiente für jeden – weswegen der Laden zur Mittagszeit trotz Soft Opening-typischen Nichtmarketings bereits brummt. Dabei gilt freilich auch hier das Wesentliche: Koch Yann Popper weiß als Sohn einer New Yorkerin einfach, was es für einen wirklich guten Burger braucht.

www.thehamburgerfoundation.ch

Mit Pizza und Pasta findet sich auch auf der Karte des Le Scandale etwas zu essen. Die eigentliche Stärke des erst kürzlich mit neuem Konzept und in den verschiedenen Räumen immer wieder mit neuen Details überraschendem Mobiliar wiedereröffneten Lokals sind aber seine fantastischen Cocktails. Gerade exklusive Eigenkreationen wie der „Pink Lulu“ (Vodka, Apfelsaft, frische Himbeeren, serviert im Zinkbecher) sind keine Rip-Offs, sondern eigenständig, souverän – und perfekt austariert.

www.lescandale.ch

Übernachtung:



Die Uhr im Hotel Cornavin – Bild: Friedrich Reip

Eine solide Übernachtungsmöglichkeit, die einem die gepfefferten Preise bei Lage direkt am Genfer See erspart, bietet das am Bahnhof gelegene Hotel Cornavin. Und zu gucken gibt es hier auch: Die (verblüffend grazil wirkende) größte mechanische Pendeluhr führ von der Lobby bis hinauf zum Panorama-Deck, wo auch gefrühstückt wird und der Blick bei guter Sicht bis zum Mont Blanc reicht.

www.fassbindhotels.com/cornavin_hotel.html

Autor: [EMAIL=friedrich.reip@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Friedrich Reip[/EMAIL]

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