Im Hause TASCHEN hat man sich einen weiteren Popkultur-Giganten vorgenommen: WALT DISNEY bzw. sein genreprägendes, mitunter genrebegründendes Animationswerk. Der kolossale, im bücherregalsprengenden Coffeetable-Book-Querformat entworfene Das Walt Disney Filmarchiv – Die Animationsfilme 1921-1968 konzentriert sich dabei auf die Anfänge des Studios: von den Anfängen im Stummfilm über Disneys ersten Langfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937) und den auch heute noch (oder wieder) überraschend progressiven Musik-Film Fantasia (1940) bis zu den letzten von Disney persönlich betreuten Evergreens Winnie Puuh und der Honigbaum (1966) und Das Dschungelbuch (1967).
Auf den mehr als 600 Seiten des von den Walt Disney Archives und der Animation Research Library coproduzierten Bandes kann man sich förmlich über Wochen hinweg in den rund 1.500 Abbildungen verlieren, darunter viele nie öffentlich zugänglich gemachte Storyboards, Sketches und Illustrationen sowie Werkfotos der Disney-Fotografen, die hinter die Kulissen im kalifornischen Burbank führen, wo die Disney-Headquarters lagen und liegen. Der Band ist dabei in Konsequenz seines Titels chronologisch aufgebaut, wobei die Struktur den Hit-Produktionen des Studios folgt, was zum Querlesen und zur Wiederkehr einlädt, zwei der wichtigsten Qualitäten eines gelungenen Bildbands. Essays renommierter Disney-Spezialisten verankern die einzenen Kapitel kulturgeschichtlich.
Übrigens: Sind das nur wir oder lässt der Titel auf eine weitere Veröffentlichung (oder gar mehrere) im gleichen Du(c)ktus schließen? Immerhin waren die Disney-Studios für die Geschichte des Animationsfilms auch nach 1968 nicht eben unbedeutend…
Das Walt Disney Filmarchiv – Die Animationsfilme 1921-1968
Daniel Kothenschulte
Hardcover, 620 Seiten
englischsprachige Ausgabe mit separtem Textheft in deutsch
Alle Abbildungen: © 2016 Disney Enterprises, Inc.