Dead Leaf Echo (US) + Jaguwar | Sonntag 21.05. | Monarch


Sonntag 21.05.2017
Live:
DEAD LEAF ECHO (US)
JAGUWAR

Einlass: 20.00 Uhr
Beginn: 20.30 Uhr
Abendkasse: 10 Euro
Tickets im Vorverkauf:
www.koka36.de/dead-leaf-echo-us

Monarch
(Kreuzberg, Skalitzer Straße 134, U-Bhf. Kottbusser Tor)

DEAD LEAF ECHO

Es gibt da diesen semi-luziden Zustand, wenn man nachts im Bett die Augen schließt und Fotorezeptoren auf der Netzhaut noch eine Weile lang Signale senden. Ein wenig so, als würde auf der anderen Seite der geschlossenen Augenlider ein Feuerwerk stattfinden. Als wären da Geistererscheinung oder das Flimmern eines toten Fernsehbildes. Echos der Eindrücke des Tages. Man könnte es biochemisch erklären, doch in dem Moment liegt man mit vollem Bewusstsein in der Dunkelheit und das Nervensystem produziert Eindrücke, die keine äußere Entsprechung haben, die unser Gehirn nicht interpretieren kann.

DEAD LEAF ECHO aus Brooklyn funktionieren so ähnlich: Körper und Geist, die sich gegensätzlich zu einander verhalten. Sie klingen verzweifelt und entrückt, doch sie wissen ganz genau was sie da tun. Reverbgetränkte Gitarrenflächen wie schwerer, dichter Nebel, die präzise Hooklines und sorgsam durchdachte Pop-Affiliation doch nie völlig verdecken können. Wahrscheinlich haben sie deshalb mit Nouveau Wave eine Genre-Bezeichnung für sich festgelegt, die einerseits direkter (und berechtigter) New Wave-Verweis ist, andererseits jedoch ein unbelegter Begriff, den bislang kein anderer für sich reklamiert hat.

Ihr Debütalbum “Thought & Language“ (2013) hätte auch in den 1980er Jahren auf 4AD erscheinen können. Gemischt wurde es von John Fryer (Lush, NIN, Depeche Mode), während das Artwork von Vaughan Oliver (Pixies, Bauhaus) entworfen wurde, der damals die visuelle Identität des Labels prägte. Die Vielschichtigkeit und schiere Heavyness ihrer Gitarrentexturen und die brutale Lautstärke ihrer Liveauftritte fordern fast zwangsläufig Verweise zu My Bloody Valentine ein und doch sind Dead Leaf Echo so etwas wie eine clevere, vorsichtige Revolution des Shoegazing-Genres.

Denn dann sind da noch die ausgeprägte Catchyness von Single-Auskopplungen wie „Kingmaker“ oder “so.wrong“ und der oft zweistimmige Gesang. Die Schwermütigkeit von Sänger und Songschreiber LG Galleon in perfekter Harmonie mit den beinahe schwerelosen Vocals der weiblichen Protagonistin Ana Breton lässt Kritiker häufig auch den Begriff Dream-Pop bemühen.

Und schließlich tauchen in ihrer Musik immer wieder Ambient-Einflüsse auf. Sorgsam konstruierte Beatgerüste und geloopte Stimmflächen, wie in “heaven.sent.sleeper“ von der EP „true.deep.sleeper“ (2014) führen bis an jene Grenze, an der Indiepop in Abstraktion verschwindet. Dazu veröffentlichen DLE regelmäßig Remixe, die scheinbar vollkommen nahtlos noch tiefer in elektroide Welten führen.

DLE sind 2008 aus einem Künstlerkollektiv in Brooklyn hervorgegangen. Von Time Out New York bald als „some of the best live music in the city“ ausgerufen, hat die Band seit 2013 in den USA über 160 Konzerte gespielt. Sie waren mehrfach auf dem SXSW zu Gast und Headliner der 20. Jubiläumsausgabe des Beautiful Noise Festivals in Arizona. Sie tauchen regelmäßig in den CMJ Top 20 Indie Charts auf, die das Airplay von Collegeradios und nicht-kommerziellen Sendern kompilieren, spielten Live-Sessions auf KEXP und wurden eindringlich vom legendären Radio DJ Nic Harcourt in dessen Sendung „Morning Becomes Electric“ empfohlen.

Gute Bandnamen sind ausgesprochen rar. Dead Leaf Echo jedoch ist perfekt – lautmalerisch wie auch inhaltlich. Der Name stammt aus einer Schlüsselszene aus Nabokovs ‚Lolita’ – neben Hemingway wichtigster literarischer Einfluss von Texter LG Galleon. Er verdichtet in drei knappen Worten jene Grenze zwischen Besessenheit und wahrer Liebe, zwischen welker Realität und wuchernder Fantasiegebilde, die jede Beziehung durchläuft und an der sich die Texte von DLE immer wieder reiben und zerbrechen.

In Verbindung mit ihrer Musik wird daraus ein warmes Bad in klein gemahlenem Glas. Wird daraus strahlende Schönheit, die sich aus Wellen weißen Rauschens hinter geschlossenen Augenlidern erhebt.

www.deadleafechonyc.com/
www.facebook.com/deadleafecho
www.soundcloud.com/deadleafecho

JAGUWAR

Drei Menschen mit dem Hang zur Melancholie verlieren sich regelmäßig in kurzweiligen Pop-Melodien, nur um sie am Ende in einem Gitarrengewitter und ungezwungenem Bombast aufgehen zu lassen. JAGUWAR fühlen sich im Noise Pop zu Hause und sind berüchtigt für ihre Wall of Sound, die sie live kreieren. Im Herbst erscheint ihr Debütalbum über das Hamburger Label Tapete Records.

Doch die Band hat bereits jetzt schon einiges vorzuweisen. Seit 2012 haben sie zwei EPs in Eigenregie herausgebracht, die später vom US-Label Prospect Records nochmals aufgelegt wurden. Außerdem waren Jaguwar an diversen internationalen Compilations beteiligt, für welche sie unter anderem innovative Cover-Songs von Genre-Größen wie Ride und The Telescopes beisteuerten. 2015 waren sie außerdem an der „Revolution – A Shoegaze Revival“ Compilation mit eigenem Material beteiligt, welche über das UK-Label Raphalite Records in Zusammenarbeit mit dem indonesischen Label Gerpfast Kolektif erschien.

Die letzten zwei Jahre hat die Band maßgeblich mit Touren in Europa verbracht. So zum Beispiel in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Schweden, Dänemark und großen Teilen Osteuropas. Des Weiteren teilten sie die Bühne als Support mit We Were Promised Jetpacks, Japandroids, The Megaphonic Thrift und bespielten Festivals wie das DEAF ROW FEST in Jena (Celeste, Ultha, u.A.) und das Reverence Festival in Valada/Portugal (Cheatahs, The Horrors, Alcest, Jon Spencer Blues Explosion, u.A.).

P R E S S E S T I M M E N
„Muffhead is a Shoegaze Monster!“ SOUNDS BETTER WITH REVERB

„Shoegaze in seiner schönsten und gleichzeitg brachialsten Form.“ DEAF ROW SHOWS

„Germany’s fuzzy shoegazers Jaguwar are set to release their second EP „II“ on April 1st. The EP takes abrasive and dreamy elements and constructs them into their own brand of shoegaze power pop. They take their new EP to new heights and experiment with heavier guitar riffs that forms itself into a wall of sound and finishes in melodic bliss. It will leave you in a chaotic dream state.“ DEATHWISH

„While most groups that followed were a pale comparison of the first few bands like My Bloody Valentine and their ilk, Jaguwar continues where the forerunners of the genre began. The music is apologetic in it’s approach and that’s a good thing.“ GHETTOBLASTER MAGAZINE

„Don’t expect your regular shoegaze/indie band here when you listen to Dresden’s JAGUWAR. Their second EP called simply “II” will blast your ears! Besides the normal fuzzy guitars, reverbish vocals and neat melodies, there’s a sonic blitzkrieg courtesy of aggresive drums amd guitar riffs that really surprised me when I first listened to them. This band has definitely put some danger into their shoegaze and I love it!“ OBLIQUE MUSIQUE

www.jaguwar.blogspot.de/
www.facebook.com/jaguwarmusic
www.jaguwar.bandcamp.com

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