Die ersten Meter Straße im Valley of Fire (Copyright: neverleavetheclouds)
POPTRAVEL. Unter diesem Namen berichten wir in unregelmäßigen Abständen vermehrt von unterwegs: Porträts, Interviews, Konzert- und Festivalberichte im berühmten Blick über den Tellerrand. Normalerweise …
… denn diesmal, hier und heute (und die nächsten Tage über) geht es mal nicht um Kultur, sondern um Natur, genauer gesagt: mitten hinein in die Wüste von Nevada, einmal kreuz und quer und für den Tusch am Schluss nach Vegas. Here we go …
Donnerstag, 1. Mai – Tag 1: Nature Is The Law
Die Pi mal Daumen zwölf Stunden im Flieger (davon neun der Uhr entgegen) abgeschüttelt und in den Daunen im legendären, 1945/46 von Super-Mobster Bugsy Siegel in den Wüstensand gestellten Strip-Hotel Flamingo Las Vegas liegen gelassen gelassen (R&B-Star Tony Braxton hatte hier für zwei Jahre eine Residency) – und bingo, es kann losgehen. Vom Flamingo, das derweil gar nicht in Vegas selbst steht, sondern in Paradise ein paar Kilometer außerhalb, ist es nur ein fixes Taxi bis zum Airport, von wo wir mit dem Mietwagen in Richtung des ältesten State Park von Nevada – ins Valley of Fire!
Und ja, eigentlich sind wir ja große Fans von Wörtern und Worten, doch in diesem Fall wollen wir einfach mal die Bilder für sich und die staubtrockene Schönheit der Steinwüste sprechen lassen …
Freitag, 2. Mai – Tag 2: Außerirdisch weit draußen
Nach der Übernachtung in Mesquite (Kleiner Geheimtipp #1: Das Best Western Mesquite Inn mag unter dem Namen einer wenig glanzvollen Kette firmieren, kombiniert aber überraschend souverän Motel-Romantik mit einwandfreien Amenities und einem cuten Pool; kleiner Geheimtipp #2: das exzellente Thai House Restaurant mit vielen vegetarischen Optionen direkt gegenüber) geht es heute auf die Straße. Genauer gesagt: auf den Nevada Hwy 375. Schöner gesagt: auf den Extraterrestrial Highway. Die berühmt-berüchtigte Area 51, El Dorado aller Verschwörungstheoretiker*innen und „Akte X“-Fans, liegt hier, und schrullige Stops wie der Ramsch-Store ET Alien Fresh Jerky oder das Diner Little A’Le ’Inn (hö!) versammeln alle erdenklichen kuriosen Goodies und quietschenden Kalauer zum Thema, mit denen man sich in der viel zitierten endlosen Weite der Wüstensteppe die Zeit vertreiben kann. Rast machen wir schließlich in Tonopah. Die einstige Minenstadt zählt heute um die 2000 Seelen und wehrt sich – nicht zuletzt dank dem historischen Mizpah Hotel und seinen zahllosen Legenden (Revolverheld Wyatt Earp, Boxer Jack Dempsey und Hollywood-Tycoon Howard Hughes werden allesamt mit dem Hotel in Verbindung gebracht, auch wenn sich keine der Geschichten erfolgreich verizifizieren ließ) – gegen das Ghost-Town-Schicksal. Das wars für heute – es bleiben die Bilder des Tages …
Samstag, 3. Mai – Tag 3: There’s Ghosts In Them Hills
Der dritte und auch schon vorletzte Tag unserer Nevada-Rundreise (ehe es morgen über Red Rock wieder nach Vegas geht) stand ganz im Zeichen des Death Valley – auch wenn der zum allergrößten Teil in Kalifornien liegt. Nach einigen Schlenkern über einen Autofriedhof, eine extrem random Kunstfarm sowie Rhyolite, eine vor allem aus Ruinen bestehende Ghost Town, öffnet sich das seit 1994 als Nationalpark firmierende Tal und lädt ein in eine bizarre Landschaft aus Salzpfanne, Steinwüste, Staub, Stille und knochentrocknender Hitze (selbst am heutigen, über lange Strecken wolkenverhangenen Nachmittag zeigt das Thermometer mehrmals mehr als 100 Grad Fahrenheit an). Die Körperlichkeit des Besuchs lässt sich kaum in Bildern einfangen – ein paar haben wir freilich dennoch gemacht …
… am letzten Tag unserer Nevada-Rundreise hatten wir eigentlich noch den Red Rock Canyon besuchen wollen, doch ein Problemchen beim Buchen der heißbegehrten Timeslots und früher, ungewöhnlicher Regen über der Wüste haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht – und direkt nach Las Vegas bugsiert. An dieser Stelle machen wir denn auch erst mal Schluss, öffnen diesen Ticker aber vielleicht auch noch mal fürs eine oder andere Highlight. Bis dahin: Viva, Las Vegas!