Wenn an Heiligabend die Weihnachtsgeschichte vorgelesen wird – warum nicht aus der 1534 erstmals gedruckten Bibelübersetzung von Martin Luther? Über die besondere Rolle, die der ersten vollständigen deutschen Ausgabe der Bibel in Zusammenhang mit der Entwicklung des Protestantismus zukommt, wird im Lutherjahr 2017 sicher noch Vieles zu lesen sein – bis dahin freuen wir uns über die Sorgfalt, die man bei der Produktion der kürzlich erschienenen Prachtausgabe im Hause TASCHEN hat walten lassen.
Auf Basis des zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehörenden Originals der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar wurde ein Nachdruck des Alten wie des Neuen Testaments erstellt, der das so präzise wie fantasievolle Schriftbild und Layout samt den farbigen Holzschnitten aus der Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren reproduziert. So geht die Erfahrung der Luther-Bibel von 1534 weit über das Erschließen des Textes hinaus, sondern erlaubt zugleich einen kunstgeschichtlichen Blick auf die dereinst noch junge Kulturtechnik des Buchdrucks. Bei der Einordnung behilflich ist Stephan Füssel vom Institut für Buchwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität zu Mainz, der neben einer Einleitung zu Leben und Wirken Luthers auch für detaillierte Beschreibungen der Illustrationen verantwortlich zeichnet. So ist man für etwaige Rückfragen am Weihnachtsabend und weit darüber hinaus bestens gerüstet.
Die Luther-Bibel von 1534
Hardcover, 2 Bände mit Begleitheft im Schuber, 1920 Seiten
englische Ausgabe mit separtem Textheft in deutsch
www.taschen.com | www.luther2017.de