DIMI – Different Ways


Entspannter geht’s (n)immer.



Dass DIMI Deutscher ist, mag man beim Hören von Different Ways gar nicht glauben. Doch in der Tat wuchs der Musiker im Ruhrpott auf, warf sein bürgerliches Leben jedoch vor acht Jahren über Bord und tauschte Job und Studium gegen die Freiheit eines Weltreisenden ein. Und so ist es kaum verwunderlich, dass seine Musik nicht nach Großstadt und Hektik klingt sondern eher so lässig wie ein Strandspaziergang oder so sehnsuchtsvoll wie ein Sonnenuntergang am Meer daherkommt.

Different Ways eröffnet mit einer aalglatten Popnummer, dem fast hymnischen ‚Down The Coast‘. ‚Mountains‘ hingegen setzt rockige Akzente in Britpop-Manier bevor DIMI bei ‚Glorious Days‘ Bossanova- und Reggae-Pfade betritt. Dabei fällt auf, dass DIMI ein unglaublich gutes Gefühl für die richtige Melodie hat, seine Texte hingegen pendeln zwischen peinlichem Schulenglisch und versautem Vokabular. Das nimmt dem Ganzen ein wenig die Unbeschwertheit und Lässigkeit, die musikalisch nahezu perfekt transportiert wird. Wenn zum wunderbar tänzelnden ‚I Can Smell The Beach‘ Zeilen wie “ I can smell the beach baby / You know I want your peach baby“ ertönen, dann ist das alles ein bisschen arg albern. Das kann sein „Bruder im Geiste“, Jack Johnson, mit seinem subtilen Humor und perfekten Songwriting doch um Längen besser.

‚Next Stop Byron Bay‘ ist mit seinem melancholischen Saxophon von ganz unaufgeregter Schönheit und sogar textlich mit einer gewissen andeutungsvollen Tiefe, sehen wir mal von der ‚Reim-Dich-Supergau-Zeile‘ „See a good fuck doesn’t always mean luck‘, ausgestattet. Ich glaube ja ehrlich, dass mir, die zwar kein Problem mit unmoralischen Strandnächten hat, die aber Australien, Südfrankreich oder Marokko nur auf der Landkarte kennt, die vom Wellenreiten so wenig Ahnung hat wie vom Snowboarden, ein wenig der Zugang zum Leben als Traveller und Surfboy fehlt. Insofern erkenne ich DIMIs lakonisches Augenzwinkern bei seinen Texten eben nur selten, glaube aber auch, dass bei ausgelassenen Beachpartys, exzessiven Powder- und Surfsessions, unzähligen Longdrinks und (zu) viel Sonne das keinen interessiert. In diesem Sinne: „It’s the farmergirls who fore fill wishes / After the blowjob they will do the dishes…“.

DIMI
Different Ways
(Pottpeople / Al!ve)
VÖ: 05.05.2006

www.dimimusic.com
www.glanzzeit-promotion.com

Autor: [EMAIL=jana.schuricht@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Jana Schuricht[/EMAIL]

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