DJ SUPERMARKT – Too Slow To Disco Vol.1

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Wir lümmeln im Liegestuhl vor dem Pool und werfen unsere abgebrannte Zigarette über die Schulter. Erstens brauchen wir eine freie Hand für den Champagner, zweitens zerstören Aschenbecher unseren Style. Schon steht die Kamera bereit. Cheese und Zwinker. Bildunterschrift: Hell yeah, life’s great!

Am besten funktioniert das Ganze immer noch auf einer schicken Yacht – nur leider nicht im Leben von Otto Normalverbraucher. Halb so wild, denn Trost ist in Reichweite: Seit dem 2. Mai versprüht das Sammelwerk Too Slow To Disco, bestehend aus 19 Tracks von 19 verschiedenen Yacht-Pop-Künstlern der späten 70er, jede Menge West Coast-Feeling und eine Portion dieses Lebensgefühls. Innerhalb eines Jahres wurde die Platte von MARCUS LIESENFELD alias DJ SUPERMARKT zusammengestellt und dabei dreht sich alles um „fame“: Im Kampf um den besten Song aller Zeiten tropft der Geltungsdrang lockerleichter Melodien und hedonistischer Texte aus jeder Pore der Tracks. „Groovier“ und „smoother“ geht es immer. Hier mehr Bläser, da mehr  Orgeln, da noch eine Background-Sängerin extra. Mehr Romantik, mehr Liebe, mehr Freiheit. Mehr, mehr, mehr…

Überraschend ist, dass einem die ganze Show gar nicht auf die Nerven geht. Too Slow To Disco macht einfach Spaß und dabei muss man mindestens über den Größenwahn, der den meisten Titeln zugrunde liegt, herzlich lachen. Wer bis dahin noch keine gute Laune hat, sollte  BROWNING BRAYNTs „Liverpool Fool“, FLEETWOOD MACs „Sugar Daddy“ und „Do You Feel It“ von den ALESSI BROTHERS (Billy und Bobby – wohlbemerkt eineiige Zwillinge) hören. Schnell erwischt man sich beim Füßewippen und Pfeifen. Zu Zweisamkeit wird dabei geraten, denn wer möchte bei Tracks wie „Rendevouz“, „Lotta Love“ und „Get It Up For Love“ schon der Depp sein, der allein im Liegestuhl chillt?

VARIOUS
Too Slow to Disco
(How Do You Are?)
VÖ: 02.05.2014

tooslowtodisco.com

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