Bissige Hunde.
Die wollen nur spielen? Glaub ich nicht. Die Londoner DOGS kultivieren auch auf ihrem zweiten Album Tall Stories From Under The Table gewissermaßen – man verzeihe die plakative Bildsprache – ihr Straßenköter-Image, das mit dem Debüt Turn Against This Land im Jahr 2005 bereits etabliert wurde.
Genau das ist es auch, was die DOGS zu einer höchst interessanten Alternative im hypegeplagten Britrock-Alltag macht. Man schafft es, sich ein rohes Klangbild zu bewahren, rockend, vom Punk infiziert und ein ganzes Stück abseits discokompatibler Stomper. Geradezu vorbildlich in dieser Hinsicht ist ein Song wie ‚This Stone Is A Bullet‘ – eine kantige potentielle Straßenkampf-Hymne, die trotz ihrer unterschwelligen Aggressivität durchaus Hitqualitäten in sich birgt. Nur ist zu befürchten, dass die finale Coolness-Attitüde fehlt, um die DOGS in die erste (und damit öffentlichkeitswirksamste) Liga britischer Exporte zu hieven.
Am Ende noch ein Ritterschlag: PAUL WELLER, der sich schon öffentlich als DOGS-Freund geoutet hat, spendiert dem abschließenden ‚Let It Lay‘ ein paar majestätische Klavier-Passagen. Ob man die hippen Indie-Kids damit allerdings hinterm Ofen vorlocken kann, darf bezweifelt werden. Muss ja auch nicht sein.
DOGS
Tall Stories From Under The Table
(Weekender Records/Indigo)
VÖ: 06.07.2007
www.dogsmusic.com
www.myspace.com/dogsmusicspace
www.myspace.com/wearethedogs
Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@bands-in-berlin.com?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte[/EMAIL]