Vor drei Jahren überraschte Krusty the Clown, oh Pardon, DUSTY THE KID mit einem Debüt voller Arbeiterlieder und politischem Folk. Auf dem selben Pfad, jedoch mit mehr selbstgeschriebenen Titeln läuft Where the Wild Birds Call weiter, das pünktlich zum ersten Mai erscheint. Neben Sänger „DUSTY“ (Gitarren etc.) sind aktiv: GUS TRITSCH (Geige), „STOVEPIPE RIDES AGAIN“ (Bass) und „QUICKDRAW“ NATE CUTSHALL (Mundharmonika).
Das Titelstück spielt Dusty auf dem Banjo und singt eine klassische lyrische Naturballade mit dem linken Twist, dass das Paradies für die Arbeiter da ist: „There is a place where the wild birds do call, where the worker’s hands do nothing, save the labor of their own.“ Aktuell verbinden einige Folkmusiker Naturidylle mit politischen Zielen wie die Left/Folk-Kampagne oder WHEREWITHYN. Ein fröhlicher Lovesong mit Banjo und Geige ist „The Turning Of The Sun“.
Es folgt das Gedenklied „Hatfield’s Wake“ mit Mundharmonika für den Lokalhelden in Matewan, Sid Hatfield (1891-1921). Er wurde nach der Arbeiterschlacht von 1920 von einem Attentäter erschossen und 3.000 Menschen sollen seiner Beerdigung beigewohnt haben. Majestätisch klingt dann der Folkpunk „Tin Horns & Calico“, der ebenfalls den Konflikt zwischen Bergarbeitern und Landlords thematisiert. Es folgt mit „When the Leaves Come Out“ ein Stück von Gewerkschafter Ralph Chaplin (1887-1961). Magisch klingt auch „The Diggers“, das schon Leon Rosselson mit BILLY BRAGG sang. Hier setzt Dusty sein Projekt fort, die Arbeitermusik zu pflegen.
Noch härtere Neofolk-Gitarren und dramatische Geigen hat „Burying The Shaef“ zu bieten. Hier wird der Text in Geschrei geflüstert. Dusty hat es geschafft, die englische Protestliedermacher-Tradition mit dem Appalachian Folk (GREEN ELDER, TWILIGHT FAUNA etc.) zu verschmelzen.
Dusty The Kid
Where the Wild Birds Call
(Roadkill Rodeo Records)
VÖ: 01.05.2025