EAGLE*SEAGULL– dto.

Die nächsten Untergrund-Helden in einer Reihe mit Arcade Fire, Pavement und Blonde Redhead werden uns versprochen. Diesmal aus Lincoln, Nebraska.



EAGLE*SEAGULL heißen sie, und es sei vorab verraten, dass ihr selbstbetiteltes Album so einige Durchläufe braucht um zu wachsen.

Die größtenteils sehr ausladenden Stücke überschreiten gerne die Fünf- oder Sechs-Minuten-Grenze, ohne dass dies zwingend nötig wäre. ‚Photograph‘ etwa hat tatsächlich ein Stück der drängenden Hysterie von Arcade Fire, darüberhinaus eine so simple wie liebenswerte Piano-Figur – bis nach dreieinhalb Minuten alles abrupt ausgebremst und in halbem Tempo weitergeschleppt wird.

Allgegenwärtig spürt man dabei die nervöse Verzweiflung eines Robert Smith in der Stimme von Sänger und Mastermind ELI MARDOCK. ‚Your Beauty Is A Knife I Turn On My Throat‘ kann in jedem Fall als gelunger Cure-Piano-Pop-Versuch gewertet werden, und es trägt immerhin einen der schönsten Titel, die man in letzter Zeit zu Gehör bekam. Ebenso gelungen ist die Lyrik zum Thema Liebe: „The infection is more tolerable than the cure“ (‚Last Song‘).

Insgesamt aber bleibt noch zu vieles nur in Ansätzen stecken, fehlen die finalen Haken, die sich unweigerlich ins Hirn fräsen. Diese Skizzenhaftigkeit hat freilich auch ihren Reiz, nutzen die Songs sich doch weniger schnell ab. Dafür fehlen aber auch sofortige Aha-Erlebnisse.

EAGLE*SEAGULL
dto.
(Lado/ SPV)
VÖ: 15.09.2006

www.eagleseagull.com
www.lado.de

Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte [/EMAIL]

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