[B]Cooler Bandname, genialer Albumtitel und eine fast perfekte Indie-Pop-Rock-Platte.[/B]
Über nicht mehr ganz nachvollziehbare (Um-)Wege im Netz und immer auf der Suche nach interessanten Newcomern aus diesem Lande landete ich auf der Website von EATEN BY SHEIKS. Was ich dort zu lesen fand, klang vorallem sympathisch und auch ein wenig verheißungsvoll. Ein Kontakformular stellte den direkten Draht zur Band her, die mir versprach, ihr neues Album umgehend zuzusenden. Gesagt, getan. Post kam von SPV… Herrschaftszeiten! Ich wusste ja gar nicht, dass die unter Vertrag sind!
Dass es so etwas noch gibt: Nach 8 Jahren spielen im Untergrund, nach vier Alben in Eigenproduktion- und -vertrieb, nach unzähligen Bandwettbewerben und Clubkonzerten begann sich für EATEN BY SHEIKS bereits Ende 2003 ein erster Hoffnungsschimmer am Newcomerhimmel abzuzeichnen: sie spielten sehr erfolgreich als Support für WIR SIND HELDEN. Nach den üblichen Widrigkeiten bei der Suche nach einem geeigneten Label und Vertrieb haben sie nun mit Marvin Records/ SPV einen starken Partner gefunden, mit dessen professioneller Hilfe ihr quasi-Debut [I]Our Last First Record[/I] das Licht der Welt erblicken durfte. Produziert wurde das Album von keinem Geringeren als Ex-Skunk Anansie-Gitarrist Ace.
Mit ‚Adored‘ eröffnen die vier gebürtigen Göttinger und jetzt Hamburger [I]Our Last First Record[/I], dem wohl stärksten Song, dessen Klasse aber leider nicht durchweg aufrecht erhalten werden kann. Nach diesem straighten, sehr kernigen mit saftigen Riffs gespickten Stück Rockmusik legen sie mit ‚Melt me Down‘ in bester RED HOT CHILLIS-Manier ein weiteres Highlight vor. Danach driften EATEN BY SHEIKS leider in die musikalische Belanglosigkeit ab; erst mit ‚Sometimes‘, einem fragil gesungenen Piano-Epos kann mich die Band um Sänger und Gitarrist RICARDO CORTEZ wieder versöhnen. Bei ‚Say My Name‘ und und vorallem ‚Disco 3000‘ kehrt die Band endgültig und souverän zur anfänglichen Stärke des Albums zurück.
Auf insgesamt 14 Tracks auf [I]Our Last First Record[/I], gespickt mit sehr unterschiedlichen und abwechslungsreichen Musikstilen – von kantig-trockenem Rock, über eingängigen Britpop, wavigen Synthesizersounds bis hin zu psychedelischen Klangteppichen – , bewegen sich EATEN BY SHEIKS in einem enorm weiten Spektrum. Dabei tauchen sie leider hin und wieder in die Abgründe des Mainstreams ab. Gleichzeitig finden sich auf [I]Our Last First Record[/I] wahre Schmuckstücke und musikalische Geniestreiche.
EATEN BY SHEIKS
[I]Our Last First Record[/I]
(Marvin Rec./ SPV)
VÖ: 31.01.2005
EATEN BY SHEIKS spielen live am 10.2. im Duncker.