[B]Auch eine Art, sich musikalisch zu verwirklichen: Hunderte von Teenies trugen Stefanie während ihres Konzertes auf Händen durch die Columbiahalle.[/B]
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Vielleicht hat die Sängerin von SILBERMOND aber auch nur nach dem Motto „Lieber einen Spatz in der Hand…“ gehandelt, wozu sind denn schließlich gerade erwachsen gewordenen Jungs und Mädels da? Man kann sie:
a.) auffordern, Passagen eines eingängigen Refrains (Uh-Hu-Huuuuh) mitzusingen,
b.) in einem weinerlichen Ton darum bitten, den Bassisten, bei dem ja keiner Unterricht nehmen möchte, zu unterstützen (worauf dann das Publikum sein wahrscheinlich erstes hammer-starkes Slap-Bass-Solo vernahm),
c.) mit einer selbstverfassten, holprig rezitierten und für hier Ansässige absolut unwitzigen Berlin-Persiflage begeistern
d.) dazu bringen, in Deutschland nicht immer alles so verdammt negativ zu sehen („Eigentlich geht es uns doch allen super, oder?!“)
e.) und man kann sie natürlich dazu animieren, sich auf Händen bis zum Mischpult und zurück tragen zu lassen.
An ihren Instrumenten wie auch stimmlich sind die vier Mittzwanziger von SILBRMOND ohne Zweifel Meister ihres Faches. Virtuose Gitarrensoli der alten Rockschule beherrschen sie ebenso wie punktgenaue Bassläufe und Drumpatterns. Ihre Songs und Melodien gehen dabei aber alles andere als unter die Haut. Relativ oberflächlich und lieblos stellt sich das Material ihres Albums dar, so dass die Songs einem wirklich nur im Gedächtnis bleiben können, wenn diese fünfzig Mal im Radio und „Musik“-fernsehen laufen.
Daher präsentieren SILBERMOND derzeit nicht nur ihr aktuelles Album [I]Verschwende deine Zeit[/I]: Sie tun es auch gehörig. Vielleicht kann sich die Band in geraumer Zeit von ihrem Image emanzipieren, wenn sie es denn will. Momentan sind jedoch SILBERMOND nichts anderes als die Lieblings-Rock-Pop-Band der BRAVO-Generation. Sollte dies wirklich das wahre Ziel der Bautzener sein? Das wäre die reinste Talent-Verschwendung!
Foto: © SILBERMOND
