EINSEINSEINS sind ein übermotiviertes Krautrock-Trio aus Berlin. Die drei Herren in blau wirken schon optisch wie KRAFTWERK-Epigonen. Ihr hauptsächlich instrumentaler Erstling ĬİĨ (2016) war eine Spielwiese für CAN-artigen Rock. Schon Zwei (2022) verschmolz dann dadaistische Elektronica mit klarer Rockmusik. Energie wirkt nun noch komplexer und politischer. Eingespielt haben es ALEXANDER SCHMIDT (Gitarre, Synthesizer, Gesang), NIELS HOFFMANN (Bass, Synthesizer, Gesang) und Drummer JOHANNES ROSSWOG. Mischer ist Dominik Bertelt.

Los geht es wieder mit einem Countdown durch eine Vocoder-Stimme: „Der letzte Countdown“ ist wie schon „Graf Zahl“ sowohl als Verbeugung vor Kraftwerks „Nummern“ als auch vor FEELING B’s „Graf Zahl“ hörbar. Ein direkter Anschluss an Kraftwerks „Tour De France“ und „Autobahn“ ist das faszinierende, sechseinhalbminütige „Fahrrad Fahren“. Diese Feier der Mobilitätstechnik lässt sich sowohl mit Synthies wie auch an der Gitarre stoisch durchziehen.

Neu ist ein herber Diskursrock: Den heutigen Rassisten und Nazis werden Autotune-Parolen, Riffs und Beats um die Ohren geschlagen, denn: „Ihr lasst langsam Menschen sterben!“ Geradezu episch breitet sich der Psychorocker „Kein Schlussstrich“ über die unendliche deutsche Verantwortungsverdrängung aus. Dass dagegen kein billiger Moralismus hilft, wird im „Liebeslied für Wohlstandslinke“ als beklemmender Indierock angedeutet.

Außerdem gibt es das Elektrorock-Experiment „Storno“ oder den Gitarren-lastigen Artrock „Straßennamen“ auf die Ohren. Hier haben sich Liebhaber der 70er Jahre hingesetzt und das Beste dieses Jahrzehnts ins Hier und Jetzt transferiert.

 

Einseinseins
Energie
(Tonzonen)
VÖ: 26.09.2025

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Live

30.10.25, Jena, Kuba
31.10.25, Nürnberg, Roter Salon
28.11.25, Berlin, Neue Zukunft