Da gibt es Leute, die kratzt eine Trennung wenig, weil sie bereits nebenbei eine andere „Beziehung“ führten. Und dann gibt es welche, die müssen eine gescheiterte Liebe verarbeiten. Zu Letzteren gehört der Hamburger Pianist ENNO BUNGER. Er veröffentlicht dieser Tage sein zweites Indiepopalbum, auf dem er das überhaupt an Gutem Mögliche an einer Trennung zu vertonen sucht.
Dabei sind sein Bassist BERND FRIKKE und der Drummer NILS DIETRICH, die bereits am Debüt Ein Bisschen Mehr Herz von 2010 beteiligt waren. Das neue Album Wir Sind Vorbei spielten sie in Berlin-Kreuzberg unter den Augen von TOBIAS SIEBERT (KLEZ.E, DELBO) ein.
Zu hören sind das zentrale Klavier und BUNGERS melancholischer Gesang, denen durch das Schlagzeug ein Gerüst gegeben wird. Für ‚Euphorie‘ etwa wird ein freudiger Chor aufgefahren. Der ehemalige Organist BUNGER weiß Melodien und Harmonien umzusetzen.
Neben Pop (‚Abspann‘) glaubt man in Stücken wie ‚Leeres Boot‘ den intimen Gedankenn eines sonst wohl stillen Menschen lauschen zu können. Er stellt sich als realistischer Anhänger der „Nichts ist für immer“-Ideologie heraus. Nur bei dem im Vergleich fast gehetzten ‚Die Flucht‘ bricht er aus dieser Nachdenklichkeit aus.
Das neue Werk endet mit dem instrumentalen ‚Präludium‘, in dem BUNGER noch einmal sein Klavier in den Mittelpunkt rückt: eine runde Sache.
ENNO BUNGER live in Berlin am 07.04.2012 im Roten Salon
ENNO BUNGER
Wir Sind Vorbei
(PIAS / Rough Trade)
VÖ 09.03.2012
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