EZRA FURMAN – The Year Of No Returning


Brillant verstrickt. Verärgert, folkig und ohne Haken.



Nach drei Alben im kollektiv bei EZRA FURMAN AND THE HARPOONS versucht es der aus Chicago stammende Furman nun allein. Doch schreibt er in seinem Blog „I’m not a one-man show“ und verbindet orchesterartig Gitarre und Drums mit Xylophon, Mundharmonika, Streicher, Blechbläser, Tamburin, Piano und Chor. Seiner hohen Stimme nach zu urteilen, könnte er auch als verbittert rauchende Witwe durchgehen, und das ist keinesfalls negativ gemeint, sondern als besonderes Merkmal.

Los geht’s mit ‚Dr. Jekyll And Mr. Hyde‘, was kurz an THURSTON MOORE’s ‚Circulation‘ erinnert, auch wenn dann doch dessen bekannte Disharmonie fehlt. Von Unstimmigkeit kann man beim Debüt The Year Of No Returning sowieso nicht reden. Alles ist gefühlvoll aufeinander abgestimmt und doch nicht überproduziert. Der Mix aus Hoffnungslosigkeit mit kindlich zuversichtlichen Melodien durchläuft die gesamten 10 Songs und wird gelegentlich unterbrochen von impulsiv andeutenden Schreien oder herzlichem Sarkasmus wie in ‚Are you gonna break my heart‘.

Das Tolle an The Year Of No Returning ist die Bipolarität oder Ambivalenz, die Text und Musik begleiten: “I was hideous and handsome – And I held myself for ransom – Yes I was honest and I lied.”

Furman bereichert die Szene der Indie-Songwriter mit seiner Tiefsinnigkeit und dem richtigen Hang zu kleinen und großen Ohrwürmern. Ein wunderbares Album und ein Künstler mit Zukunft.

EZRA FURMAN
The Year Of No Returning
(Schoenwetter Schallplatten)
VÖ: 02.11.2012

www.ezrafurman.com
www.facebook.com/ezrafurmanandtheharpoons

Autor: [EMAIL=ronny.rau@hotmail.com?Subject=Kontakt von der Website]Ronny Rau[/EMAIL]

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