Der Geist ist willig, aber…
GEMMA RAY (früher mal in der Band THE GEMMA RAY RITUAL aktiv) war die meiste Zeit 2006 und 2007 aus unbekannten Gründen mit ein-/ und auschecken ins bzw. aus dem Krankenhaus beschäftigt. Jetzt stellt sie die Früchte ihrer unfreiwilligen Abschottung vor und erhebt sich mit einer rauchigen, die 50er Jahre hegenden Songsammlung.
The Leader ist durchdrungen von alternativem Country und einer Nick Cave-igen Atmosphäre, zu der RAYs kräftige, schwül-drückende Stimme ihr Übriges leistet. Bei den paar wirklich guten Songs ist sie entfesselt und fantastisch. Traurigerweise ist das Songwriting alles in allem nicht stark genug, sodass das Gros lasch vorüber weht und dabei öde und farblos klingt.
In ‚Name Your Lord‘, mit seinen kreischenden Gitarren und einem verzückenden Südstaatengesang, zeigt RAY, wie gut sie sein kann. Das kommt allerdings zu selten vor, scheint sie doch viel zu happy zu sein. Da trällert GEMMA RAY lieber ambitionslos über hauptsächlich kantenlose, wabernde Musik. Es gibt auch noch einige andere ganz gute Stücke, doch es scheint fast so, als ob sie sich nicht entscheiden könnte, für Dinner Partys oder für JOHNNY CASH-Anhänger zu schreiben und beides in der Hoffnung versucht, niemand würde es merken. Offen gesagt sollte sie dem Ganzen mehr Pfeffer beimischen, was sie aber nicht tut.
Im Ausnahmefall ist GEMMA RAY exzellent, ansonsten eher langweilig.
GEMMAY RAY
The Leader
(Bronzerat/ Soulfood)
VÖ: 31.10.2008
www.myspace.com/gemmaraymusic
www.gemmaray.co.uk
www.bronzerat.com/gemmaray
Autor: [EMAIL=alexandra.wolf@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Alexandra Wolf[/EMAIL]