Get Well Soon – The Scarlett Beast O’Seven Heads

Get Well Soon - The Scarlett Beast O'Seven Heads

The Scarlett Beast O’Seven Heads? Ein Tier mit sieben Häuptern soll laut biblischer Prophezeihung vor der Apokalypse erscheinen. Mancher meint darin das Regime von sieben Staatschefs zu erblicken. Nun behaupten Soziologen, in der Spätmoderne herrsche permanent Untergangsstimmung. Wer viel hat, kann nun mal auch viel verlieren. GET WELL SOON, deutsche Vorzeigeband aus Mannheim, zeigen auf ihrem dritten Album, dass man auch gelassen mit solch düsteren Vorahnungen umgehen kann: Man richtet sich darin ein.

Rund um den Ex-Berliner KONSTANTIN GROPPER (voc) sind live sechs Musiker versammelt, um seine Visionen zu vertonen (Sind sie zusammen das Tier?). Der junge Herr hat letztens für den Wim Wenders-Schinken „Palermo Shooting“ mit den Soundtrack geliefert und lebt nun seine cineastischen Ambitionen voll aus. Man bekommt es mit einem kleinen musikalischen Film-Festival zu tun.

Von der tragischen Niedergeschlagenheit der Vorgängeralben nimmt der ‚Prologue‘ des neuen Abschied und führt zu zarten Harfenseiten in das Endzeit-Thema ein. Den ironischen Bruch vollführt der leicht jazzige Übergang zu ‚Let Me Check My Mayan Calendar‘: GROPPER ist sich sicher, wer vom Weltuntergang träumt – wie etwa Kirsten Dunst in „Melancholia“ – der sehnt ihn herbei.

Es folgen typischere Songs für die Band, dichter Synthiepop voller Details, aber weniger pompös aufgezogen als bei den Vorgängern. Da ist das verschrobene ‚The Kids Today‘ und die Verbeugungen vor den Regisseuren Emmerich (‚Roland, I Feel You‘ mit prächtigem Video) und Carlos (‚Dear Wendy‘). Dazu stete Verweise auf Giallo-Filme (‚A Gallows‘). Man fühlt sich automatisch an alte Thriller erinnert.

Aber auch wer sich nicht mit Filmgeschichte auseinandersetzen will, wird mit abgründigen (‚The World’s Worst Shrink‘) Songs unterhalten, in denen GROPPER in bezaubernden Arrangements schwelgt. Obendrein mit Chören legt er Wert auf Ernst, Schönheit und einen Hauch Dekadenz. Sicher aber schaltet er insgesamt einen Gang zurück und macht mehr großes Kino für die Massen.

GET WELL SOON am 20.09.12 live in Berlin im Astra

GET WELL SOON
The Scarlett Beast O’Seven Heads
(City Slang / Universal)
VÖ: 24.08.2012

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