Das Berliner Crossover-Projekt GOATLESS befindet sich gerade in den Vorrunden des „Emergenza Bandcontests“. Nebenbei arbeitet die Band an ihrer ersten EP. Frontmann SÖREN (26) erinnert sich, wie es dazu kam.
Siehst du dich als Bandchef?
Nein, wir sind alle gleichberechtigt. Ich wachse aber langsam in die Rolle des Managers hinein. Schließlich habe ich im letzten Oktober mein Studium in Musikmanagement begonnen. Als Frontmann versuche ich bei jeder Show das Publikum mitzureißen und das kitzel ich immer mehr auch aus den anderen Bandmitgliedern heraus.
Wer gehört dazu?
Neben mir, als Rapper und Sänger haben wir BJÖRN an den Drums, AMON am Keyboard, LUKAS am Bass und NICO an der Gitarre. Als Goatless spielen wir seit 2022 zusammen, was aber einen langen Vorlauf hatte.
Wie lange kennst du die Jungs schon?
Björn kenne ich tatsächlich schon seit 2008. An der Grundschule waren wir beide Teil von einem Musical, verloren uns aber aus den Augen. 2011 kam ich weiterführend auf die Wilma-Rudolph-Schule in Berlin-Dahlem und machte mit 12 Jahren an einer Talentshow mit. Die damalige Schulband, die WILMACOUSTIX, sah, wie ich „The Lazy Song“ von BRUNO MARS nachsang und fragte mich im Anschluss, ob ich sie unterstützen könnte. 2012 hatte ich dann den ersten Auftritt mit ihnen mit „Save Tonight“ von EAGLE-EYE CHERRY und auch die darauf folgenden Jahre machten wir zusammen Musik.
Was ist aus der Schulband geworden?
Sie wurde 2014 aufgelöst. Allerdings kam im Folgejahr der alte Bassist GREGOR zu mir. Für sein Studiumspraktikum wollte er die Band reaktivieren. Björn tauchte wieder auf für die Drums und wir fanden Lukas. Zusammen traten wir auf einigen Schulveranstaltungen auf.
Ab 2016 nahm ich professionellen Gesangsunterricht und lernte dabei Amon kennen. Wir machten daraufhin schon bald zu zweit Musik und zusammen mit Björn traten wir ab 2017 als die DUP STEPPERS auf. Björn organisierte außerdem das „Phoenix Festival“ im Zehlendorfer Jugendhaus Phoenix, wo wir auch präsent waren.
Genügten dir diese Bands, um dich künstlerisch auszuleben?
Ehrlich gesagt nicht. Die anderen standen auf Rock und Pop, ich eher auf HipHop und Ami-Rap. 2018 hatte ich meine Cloud Rap-Phase und das führte zu einem 45minütigem Autotune-Auftritt, den das Publikum aber nicht wirklich verstand.
Ende 2019 schrieb ich auf einer Party über einen Spongebob-Beat meinen ersten englischen Text. Zusammen mit Amon nahm ich ihn auf und veröffentlichte ihn. Uns fiel auf, dass wir eine echte musikalische Connection haben und so kam es, dass wir 2021 unser erstes gemeinsames Mixtape The Unfamous zu zweit als GO(Ø)D TRIP und SCHLEGELFLEGEL rausbrachten. 2022 folgte dann unsere 2. EP Vintage Future.
Wie wurde aus den vielen Projekten Goatless?
Nach der Coronazeit konnten wir 2021 wieder auftreten, was zu seltsamen Überschneidungen führte: Beim „Phoenix Festival“ blieben wir ständig in anderen Konstellationen auf der Bühne und das Publikum fragte: Warum macht ihr nicht eigentlich eine einzige Band draus? Darum führte ich Anfang 2023 die Projekte zusammen. Aus 120 Bandnamen-Ideen wählten wir „Goatless“ als den auffälligsten aus.
Wo seid ihr schon aufgetreten, außerhalb von Schulen und Jugendclubs?
Wir sind seit 2019 bei der „Fête de la Musique“ dabei. Zudem konnte man uns letztes Jahr in der Junction Bar, an der TU Berlin und auf dem „Summerbreak Festival“ am Strandbad Wannsee live erleben. Und nun freuen wir uns auf das Semi-Finale des „Emergenza Bandscontests“, bei dem wir die Chance haben, einen Auftritt beim „Taubental Festival“ zu gewinnen.
Viel Glück!
Danke!