INDIGO JONES – 40 Miles

Versiffte Alt. Blues-Skizzen aus Manchester.



Manchester hat mehr zu bieten als größenwahnsinnigen Britpop. Wer noch daran gezweifelt hat, wird von INDIGO JONES eines besseren belehrt. Auf’s Allernötigste reduziert, fast komplett mit akustischen Instrumenten eingespielt, rumpeln die Herren um den gebürtigen Australier SCOTT ALEXANDER durch eine Art versifften Blues, der irgendwie abschreckt und doch fasziniert.

Die Stimme des Sängers ist es, die sich wie eine singende Säge durch die nur neun Songs auf 40 Miles quält. Irgendwie wirkt sie bedrückt, zerbrechlich, dem Abgrund nahe. Schönheit findet man hier erst nach vielen Durchgängen – erst wenn man den Gesang nur als Melodieinstrument wahrnimmt, wenn man die zumeist sehr simpel gestrickten Songs doch noch ins Herz geschlossen hat. Eine gewisse Spannung tragen diese zwar von Anfang an in sich, der Funke aber braucht lange, um überzuspringen. Dann aber werden Songs wie ‚Unforgiven‘, das kurze Nick Drake-Momente in sich birgt, zu treuen Wegbegleitern. Wie ein alter, zerzauster Hund, der zwar schon hinkt, den man aber trotzdem nicht einschläfern lassen will.

INDIGO JONES
40 Miles
(Skinny Dog/ Broken Silence)
VÖ: 15.09.2006

www.indigojones.co.uk
www.myspace.com/indigojonestheband
www.skinnydogrecords.co.uk

Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte [/EMAIL]

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