Interview mit THE VICTORIAN ENGLISH GENTLEMENS CLUB am 26.09.2007


„Wir sind keine feministische Girl-Power-Band…“



Groucho Marx hat einmal gesagt, er wolle niemals einem Club beitreten, der bereit sei, Leute wie ihn als Mitglied zu akzeptieren. Ein wenig von diesem Selbstbewusstsein wünsche ich mir auf meinem Weg zum Interview mit THE VICTORIAN ENGLISH GENTLEMENS CLUB vor ihrem Konzert im Magnet Club. Die drei Kunsthochschüler geben sich nach meinen Recherchen in Gesprächen nämlich eher einsilbig und quittieren eine dumme Frage auch schon mal mit hartem Sarkasmus. Um mir die Chance auf eine Mitgliedschaft im GENTLEMENS CLUB nicht zu verwirken, habe ich mich gut vorbereitet, auf alle Fragen verzichtet, die schon im Presseinfo oder sonst irgendwo beantwortet sein könnten und mir zwei, drei auflockernde Zwischendurchfragen in der Hinterhand gehalten, falls die Stimmung mal kippen sollte. So gerüstet bin ich dann erstmal ziemlich erstaunt, als die Gentlemen ihrem Namen alle Ehre machen und sich nicht nur als zuvorkommende Gastgeber ihres Backstagebereiches präsentieren, sondern sich überdies als wahre Schwatztanten entpuppen, die sich für alle meine Fragen gewissenhaft und ausführlich Zeit nehmen. Soviel dann schon mal zum Wert meiner Recherchebemühungen.

Bassistin Louise und Schlagzeugerin Emma machen es sich auf den Sofas gemütlich, augenscheinlich erfreut über den willkommenen Zeitvertreib bis zum Konzert. Derweil serviert Sänger Adam Tee für alle: Tee? Ich erfahre, dass hinter der Band eine ausschweifende Nacht in Hannover liegt, wobei Chefpoet Adam belustigt feststellt, dass sich „Hannover“ auf „Hangover“ reimt. Berlin ist bereits das sechste Konzert ihrer Deutschlandtour, die den Auftakt zu einer Reise quer durch halb Europa bildet, bevor im November die große UK-Tour ansteht. Die drei zeigen sich äußerst zufrieden mit dem bisherigen Tourverlauf und der Zuschauerresonanz, nur heute ist ihnen etwas mulmig zumute und besonders Adam sorgt sich, ob überhaupt Leute auftauchen werden. Ich versuche zu beruhigen, indem ich darauf hinweise, dass ihr gefeiertes Debütalbum (FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail