JETHRO TULL – Aqualung Live

[B]Über 30 Jahre nach der ersten Veröffentlichung bringen JETHRO TULL ihr [I]Aqualung[/I] in der Live-Variante.[/B]

[img]content/images/JethroTull_AqualungLive_2005_11_06.jpg[/img]


[BLOCK]Ohne Frage [I]Aqualung [/I] ist ein Klassiker: mit über sieben Millionen Exemplaren das meist verkaufte Album einer Band, die über 40 Alben in ihrer Karriere herausgebracht hat. Frontmann und Mastermind Ian Anderson, auch bekannt als der Typ der auf einem Bein die Querflöte bedient, hat dieses Live-Album zu dem selbst abgemischt.

Wo das Original von 1971 noch in London aufgenommen wurde, folgte die Band für diesen Mitschnitt einer Einladung der XM Radio Serie nach Washington. Von der damaligen Aqualung-Besetzung sind nur Sänger und Frontflöte Ian Anderson und Gitarrist Martin Barre übrig geblieben. Alle anderen Musiker der aktuellen Besetzung waren noch Kleinkinder bzw. wie im Falle von Bassist Jon Noyce, noch gar nicht geboren.
Und JETHRO TULL begeben sich auf sehr dünnes Eis, denn wir alle wissen, was aus Bands werden kann, wenn sie um jeden Preis eine Reunion herauf beschwören. Die meisten gehen sang- und klanglos unter. Hier handelt es sich zwar nicht um eine „Besetzungs-Reunion“, wohl aber darum einen Meilenstein komplett neu einzuspielen. Sehr dünnes Eis.

Aber ein gutes Riff bleibt auch nach 30 Jahren ein gutes Riff. Der Beweis ist natürlich der Opener und Klassiker schlechthin: ‚Aqualung‘. Ein Song, den man, auch wenn man sich bemühen würde, nicht mies machen kann. Dieses Dinosaurier-Riff wird auch in 60 Jahren noch funktionieren, so auch letzten Winter in Washington. Die neu zusammengestellte Band wirkt eingespielt und tight und so wurden (fast) alle ersten Takes so belassen, wie Ian Anderson erzählt.

Die Liste der Hits des Albums hat es in sich: das unkaputtbare und brillante ‚Locomotive Breath‘, das düstere und monumentale ‚My God‘ und die ‚Crosseyed Mary‘ sind JETHRO TULL as its best. Der Sound klingt moderner, was nicht überrascht, wohl aber der Klang der E-Gitarre, die ebenso modern daher kommt. Ist das gewollt? Andere moderne Bands bekommen doch auch diesen unwiderstehlichen Retro-Sound hin, z.B. The Black Keys, The Strokes und noch einige „„he“ Bands mehr. Bei den alten, die es noch mal wissen wollen, klappt das nicht immer mit dem genauso-wie-früher Sound. Bestes Beispiel ist hier Kiss, die mit ihrer 1996er Reunion Scheibe [I]Psycho Circus [/I] völlig daneben gehauen haben. Das zum Thema „dünnes Eis“… Oder aber, JETHRO TULL gehen mit der Zeit und nutzen die Vorteile, die sie mit sich bringt. Das kann man durchaus machen.

Und dennoch, [I]Aqualung Live[/I] überlebt durch seine Songqualitäten, allen voran mein Favorit ‚Cheap Day Return‘. Zeitlos schön. Die Live-Version von [I]Aqualung [/I] ist auf jeden Fall was für Fans, Außenstehenden würde ich trotzdem erstmal das 1971 erschienene Studio-Album empfehlen. [/BLOCK]

[LEFT]JETHRO TULL
[I]Aqualung Live [/I]
(Roadrunner Records/ Universal)
VÖ: 19.09.2005

www.j-tull.com
www.roadrunnerrecords.de

Autor: [EMAIL=marceese@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]marceese[/EMAIL][/LEFT]

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