Jim Kirkwood – Tolkien Triologie

Der massive Einfluss, den J.R.R. Tolkien (Der Herr der Ringe) auf das Dungeon Synth-Genre hatte und immer noch hat, ist nicht zu übersehen. Einer, der ihn erzeugte und nach wie vor erzeugt, ist der britische Producer JIM KIRKWOOD. Seine Tolkien-Triologie aus dem Anfang der 90er nahm vieles vorweg, was heutzutage Standard ist. Inzwischen gibt es Projekte, die fast ausschließlich Tolkien-Werke musikalisch umsetzen wie SMEAGOL’S FATE, GRIMDOR, BALIN’S TOMB, HOBBIT oder NAN MORLITH. Kirkwood dagegen war zwar, seitdem er mit 13 Jahren zum ersten Mal Der Hobbit (1937) las, Tolkien-begeistert, aber kein Fanatiker. Sein umfangreiches Werk umfasst bis heute auch Alben, die sich mit Michael Moorcock (Die Elric-Saga), Neil Gaiman (Die Sandman-Reihe), keltischer, nordischer und christlicher Mythologie auseinandersetzen. Das ist nicht verwunderlich, ist doch das Werk Tokiens ebenfalls von keltischen, nordischen und christlichen Symbolen durchzogen.

Kirkwoods Musik war zu seiner Zeit einzigartig. Er experimentierte in den 80ern mit verschiedenen Einflüssen: Der kanadische Komponist MORT GARSON, die Berliner Schule der entstehenden elektronischen Musik (TANGERINE DREAM, KRAFTWERK, KLAUS SCHULZE, etc.), Soundtracks von John Carpenter-Filmen, aber auch New Age-Kassetten beeinflussten seine Arbeit.

Der Durchbruch gelang ihm in der vorliegenden Triologie: Where Shadows Lie (1990), King Of The Golden Hall (1991) und Uruk-Hai (1992). Kirkwood hat sie selbst 2020 erneut herausgebracht, doch die Original-Tracks werden jetzt von Out of Season und Hosianna Mantra remastered präsentiert, die den Erlös der Folly Wildlife Rescue in Tunbridge Wells spenden wollen.

Hört man die drei Tapes heutzutage, fällt auf, dass dieser Old School- oder Prä-Dungeon Synth im Vergleich zu neueren Produktionen gut gealtert ist. Die musikalische Vielfalt ist enorm: Da gibt es klassische Rollenspiel-Musik wie etwa „Elven Smiths“ oder „Hobbits“ und große Dungeon Synth-Kompositionen wie „Smaug“ und „Glorfindel“. Dark Ambient ist zu hören („Forever Darkness“, „Morgoth“), Military Pop („Helms Deep“), 80er-Synthies („Nirnaeth Arnoediad“, „The White Rider“) und New Age („Enchanted Streams„). Kirkwood öffnete damit einen großen Bogen an Ideen und Möglichkeiten, um Soundtracks zu Geschichten zu erschaffen.

 

Jim Kirkwood
Where Shadows Lie
King Of The Golden Hall
Uruk-Hai
(Out of Season/Hosianna Mantra)
VÖ: 05.01.2024

https://jimkirkwood.bandcamp.com

https://outofseason.bandcamp.com

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