Kotzreiz – Nüchtern Unerträglich

Acht Jahre haben die Berliner Deutschpunker von KOTZREIZ gebraucht, um eine neue LP einzuspielen. Als sie sich 2007 gründeten, ging das von CHRISTOPHER KOHL aus, dem Drummer von JENNIFER ROSTOCK. Nach wie vor an seiner Seite ist Sänger FABI FEUER. Bassist ist jetzt MATT MUELLER.

Nüchtern Unerträglich ist mit rund 20 Minuten nun auch alles andere als lang geworden. Dafür hat es diese verlängerte EP in sich: Das Titelstück ist bereits eine echte Durchdreh-Punkhymne zwischen Zweifeln an der Gesellschaft und Schallala. Dass die Menschheit unmenschlich ist, ist eine Wahrheit, die man am Liebsten mit Alkohol verdrängt.

Auf den Classic-Punk-Gruß „Wer Is Wieder Da“ folgt ein mäßig lustiger Elektroclash namens „Toilettenstern“ mit EMILIE KRAWALL, in dem es um Diskoflirts geht. Okay. Aber der Punker „Eiskalte Ohren“ und die Freundschaftsballade „Punkboys Don’t Cry“ funktionieren sofort. Das rau-rockige „Ratten Im System“ von der Die Stadt gehört den Ratten EP von 2015 haut dann rein. Dieser Schlachtruf gegen Yuppies darf als Höhepunkt der Platte gelten.

Schließlich wird erneut die glorreiche Teenie-Zeit verflossener Freundschaften besungen („Nix Zu Verliern“) und mit ANDREA von den PESTPOCKEN gegen Sexisten und Nazis aufgemuckt („Der Räudige Aal“), wie sich das gehört. Keine Überraschungen, aber alles richtig gemacht.

 

Kotzreiz
Nüchtern Unerträglich
(Aggressive Punk Produktionen)
VÖ: 20.03.2020

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