Little May | Auf der dunklen Seite

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Düster, melancholisch und auch ein wenig launisch – es ist fast unmöglich, bei LITTLE MAY nicht schwermütig zu werden. Das ist weniger den drei Autralierinnen an sich als den Tracks ihres Debütalbums geschuldet.  For The Company vereint elegeische Folk-Melodien mit bewegenden Lyrics und nimmt auf eine emotionale Talfahrt im Stile von LAURA MARLING mit. Gemeinsam mit THE NATIONAL-Mitglied AARON DESSNER sind im New Yorker Future Past Studio, eine umgebaute Kirche aus dem 19. Jahrundert,  elf gefühlvolle Songs über den Ausbruch aus einen finsteren Zeit entstanden. Mit Popmonitor sprachen HANNAH FIELD, LIZ DRUMMOND und ANNIE HAMILTON über die Zusammenarbeit mit einem ihrer größten Vorbilder, ihre Vorliebe für düstere Sounds und Albträume…

Woher kommt euer Hang zum dunklen Romantizismus?

Hannah: Schwer zu sagen. Wir hören düstere Musik, aber um ehrlich zu sein: Eigentlich beeinflusst uns das nicht beim Songwriting. Ich mag dunkle Sound-Abfolgen.

Liz: Vielleicht sollten wir die Songs aufhellen, wenn das so auffällt…

Annie: Haben wir das nicht schon?

Liz: Stimmt, als wir die Songs geschrieben haben, waren sie noch dunkler. Mit den Aufnahmen hat sich das geändert.

Wie war die Arbeit mit Aaron Dessner?

Hannah: Unglaublich, aber auch komisch! Wir konnten es erst gar nicht glauben. Auf einmal steht jemand vor dir, zu dem du immer aufgeschaut hast. Beim ersten Telefonat hat er erst mal eine Stunde über jeden unserer Songs gesprochen. Aaron ist ein toller, großzügiger Typ. Seine Bodenständigkeit hat unsere Songs sehr beeinflusst.

Welchen Einfluss hatte das Future Past Studio?

Annie: Dieser Ort hat Emotionen ausgelöst, die so sonst nicht dagewesen wären. An einigen Stellen hört man das noch. Die Atmosphäre dort ist himmlisch! Teilweise habe ich ganz vergessen, dass ich gerade mitten in einer Aufnahme stecke. Normalerweise stehst du ganz alleine in einer engen Kabine. So ein großer, offener Raum verändert alles. Wir haben die Basis der Songs dort aufgenommen – Bass und Drums, dann Gitarren und Vocals. Hinterher haben wir die Songs in Aarons Studio weiterentwickelt.

Worum geht es thematisch?

Hannah: Unsere Songs drehen sich allesamt um zerbrochene Beziehungen und wie man den Schmerz überwindet.

Liz: Für mich ist das so eine düstere Leidenschaft-Geschichte. Wahrscheinlich klingen die Songs deshalb ein wenig traurig. Es geht um das Ausbrechen aus einer schlechten Zeit.

Annie: Ich würde sagen, die Songs sind nachdenklich. Ein Rückblick auf schlechte Dinge.

Welcher Song bedeutet euch am meisten?

Hannah: Mit „Chemicals“ fühle ich mich sehr verbunden. Der Song reflektiert eine Zeit, in der ich alles Schlechte und eine Person aus der Vergangenheit hinter mir gelassen habe.

Annie: Für mich ist das „Cicadas“. Ich mag das Thema und den Vibe.

Liz: Musikalisch ist „Circadas“ mein Favorit, textlich „Where Do You Sleep“. Bei diesem Song fühle ich mich am meisten Zuhause.

Neben düsteren Vibes schimmern gelegentlich hellere Pop-Strukturen durch…

Liz: Stimmt, dabei hören wir gar keinen Pop. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal eine richtige Pop-Platte gehört habe.

Annie: Auf jeden Fall hören wir keinen kommerziellen Mainstream-Pop. Aber definitiv gibt es einige eingängliche Melodien und Synth-Lines, die das Ganze poppig machen.

Liz: Ich würde das eher zugänglich und nicht poppig nennen, Wir gehen mit Pop etwas experimenteller um…

Wie ist das Artwork entstanden?

Annie: Das kommt von mir! Nach den Aufnahmen habe ich jede Nacht einzelne Bilder gezeichnet. Für das Cover habe ich alle zusammengefasst. Das sind alles Szenen meiner Träume und Albträume. Wenn man aufwacht, hat man eigentlich alles vergessen, was in der Nacht war. Ich habe versucht, mich zu erinnern, und mir am Morgen immer ein paar flüchtige Notizen gemacht.

LITTLE MAY
For The Company
(Universal Music)
VÖ: 09.10.2015

www.littlemaymusic.com

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