[B]Das Debütalbum unseres „Berliner Act des Monats“ April überzeugt mit eingängigen Popsongs und tiefgründigen Texten.[/B]
Da ist es also, das Debütalbum unseres . [i]Keine Zeichen[/i] ist der Titel des MARIANNENPLATZ-Erstlings und weiß zu überzeugen. Natürlich befindet sich darauf auch die erste Single ‚Nicht Wichtig‘, die vor einiger Zeit als Promo-CD an diverse Radiostationen ging und recht schnell den Sprung in die Rotation schaffte. Spätestens in diesem Moment war klar, dass ein Longplayer her musste.
Zehn Songs sind es insgesamt geworden – aber anders als bei dieser Geschwindigkeit und im momentanen Hype zu erwarten, blieb der Abwechslungsreichtum nicht auf der Strecke.
‚Nicht Wichtig‘ ist schwungvoll, lädt zum Mitsingen ein und handelt sogar textlich von einer langen, durchzechten Nacht – drängt sich also förmlich als Sommerhit auf. Dem gegenüber stehen aber auch eher ruhige Songs wie das verträumte ‚Wohin‘ oder ‚Weißes Boot‘, MARIANNENPLATZ’ Coverversion eines Songs, der in den siebziger Jahren von der polnischen Band ROTE GITARREN veröffentlicht wurde.
Auch textlich schlägt Sänger und Gitarrist PETE weite Brücken von Protest bis Liebe und von Spaß bis Philosophie. Dabei sind die Songs aber stets sehr lyrisch und clever, was man bei so mancher deutschsprachiger Veröffentlichung der letzten Monate ja eher vermissen musste. Auch in Interviews kommen die fünf Kreuzberger sehr viel souveräner herüber als ihre mehr oder weniger sinnfrei dahinquasselnden Kollegen und Kolleginnen.
Neben der ersten Single ist ‚Das Glück‘, ein Song über das getrennt und dabei, zumindest einseitig, glücklich Sein, schon wegen des Textes auf jeden Fall hervor zu heben. Im Refrain heißt es: „Du kannst die Stadt teilen, Bomben legen, den Krieg erklären, wegen mir die Stadt teilen, bau Mauern auf, schreib ‚Scheißkerl’ drauf oder ‚mieser Verräter’“. Schöner kann man es kaum beschreiben.
Auch ‚Automatischer Tag‘ hat durchaus hitpotential, wenn auch eine kleine Kehrseite. Die vermutlich eher abwertende Zeile: „Automatischer Tag und im Radio hört man irgendwas zum mitsingen (La… la… la…)“, lässt sich auch reflexiv auf so manchen mitsingbaren Song des Albums anwenden, was ja eigentlich nicht schlimm ist, aber warum werten sie es selber ab?
Das ändert jedoch nichts daran, dass [i]Keine Zeichen[/i] von MARIANNENPLATZ ein hörenswertes Album mit mehreren schönen und tiefgründigen Popsongs geworden ist.
MARIANNENPLATZ
[i]Keine Zeichen[/i]
(ulfTone/ Edel)
VÖ: 11.04.2005
www.mariannenplatz.com
www.ulftone.com
www.vollkontakt.com
Autor: [EMAIL=alexander.eckstein@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Alexander Eckstein [/EMAIL]