Markus Acher | Alien Transistor: Seltsam, aber eingängig

181633_112637018813461_1512367_n

ALIEN TRANSISTOR – was wie ein Action-Gruselfilm klingt, ist in Wirklichkeit das Label der beiden NOTWIST-Brüder MARKUS und MICHAEL ACHER. Eins haben beide Sachen dann aber doch gemeinsam: Ihre Protagonisten kreieren ganz eigene Welten.

Das Konzept ist in diesem Sinne schlicht wie genial: Veröffentlicht wird alles, was experimentierfreudig ist und irgendwie mit dem NOTWIST-Kosmos in Verbindung steht – sei es musikalisch oder persönlich. Und noch etwas ist ganz wichtig: Stil-Vorgaben gibt es keine.

Mit LE MILLIPEDE sowie den Gästen JAM MONEY und MIMICOF präsentieren im Rahmen von Popmonitor Live am Montag, den 14.12. gleich mehrere Acts, die auf die eine oder andere Weise mit ALIEN TRANSISTOR verbunden sind, ihre Musik-Entwürfe im Roten Salon (Volksbühne Berlin). Wir haben vorab mit Label-Gründer und THE NOTWIST-Sänger wie -Gitarrist MARKUS ACHER gesprochen, der an diesem Abend ebenfalls für LE MILLIPEDE auf der Bühne stehen wird…

Wie kam es zur Gründung von Alien Transistor?

Wir sind Fans von Musik und Platten und kaufen davon viel und gern. Da stand das immer im Raum. Es gab schließlich das Projekt von einem Freund: Chronomat. Das hat uns so gut gefallen und in den musikalischen Kontext von The Notwist gepasst, dass wir dachten, es wäre gut, wenn man das rausbringt – und richtig gut, wenn wir das rausbringen. Dann kamen immer mal wieder Sachen und eins zum anderen…

Gibt es Kriterien bei der Auswahl eurer Veröffentlichungen oder ist alles erlaubt, was gefällt?

Erst mal ist alles erlaubt! Mit Freunden und Mitmusikern hat alles immer mehr zusammengefunden und sich erweitert. Jam Money kannten wir beispielsweise nur über ihre Platte. Dann entstand über Mail der Kontakt und eine Freundschaft. Es geht vor allem darum, eine vielfältigere Seite von Pop-Musik zu zeigen – um komische, schräge und seltsame Pop-Entwürfe.

Du trittst im Roten Salon mit Le Milliepde auf – ein Projekt von Mathias Götz. Was macht dessen Musik aus?

Mathias hat schon bei Notwist gespielt, er spielt mit Michael beim Alien Ensemble und wir haben zusammen die Band Hochzeitskapelle. Irgendwann hat er angefangen, alleine Stücke aufzunehmen. Vieles ist von dem beeinflusst, was wir zusammen gemacht haben. Die Musik ist seltsam, aber eingängig. Man hört ganz ungewöhnliche Instrumentierungen aus Percussion und Keyboards und komplexe Strukturen. Le Milipede bedeutet Tausendfüßler und spielt darauf an, dass er alles selber spielt. Nur für die Live-Auftritte hat er sich Leute gesucht, die das mit ihm umsetzen.

Welchen besonderen Drive verschafft diese Live-Konstellation den Songs?

Wir können natürlich nicht alles so spielen, wie er das aufgenommen hat. Live ergibt das eine etwas andere Version der Songs. In den meisten Fällen sind sie energetischer und viel direkter. Wir haben teilweise Instrumente dabei, die auf der Platte so nicht zu hören sind – wie das Schlagzeug an manchen Stellen. Die Stücke werden so arrangiert, dass sie live lauter sind.

Das klingt des Öfteren, als hätten sich Erwachsene Instrumente aus den Kinderzimmern geklaut. Passiert das tatsächlich oder ist das eine reine Assoziation von außen?

Ja, das hören wir öfter – weil es so klingt, als hätte man die Rasseln aus dem Spielzimmer genommen. Tatsächlich ist das aber nur eine Assoziation von außen. Ich denke, das hat einfach eine Faszination und Klangästhetik, die schön ist. Im Grunde ist für uns alles interessant, was Klänge ergibt.

Zum Beispiel?

Wir klopfen auf Tischplatten herum oder auf Tassen! Um ungewöhnliche Sounds zu bekommen, ist uns alles recht. Wir holen immer wieder Sachen dazu, die man billig kaufen kann und tolle Klänge ergeben. Eine Stilbezeichnung gibt es dafür wohl nicht. Das ist am Ende genau das, was mich an Musik interessiert und worum es bei Alien Transistor geht.

www.alientransistor.de

…und hier geht’s zum Facebook-Event!

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail