NAVEL – Frozen Souls


Die Wiederauferstehung des Grunge?



Eines muss man ihnen ja lassen: Sie tun alles Mögliche und Unmögliche, um sich ins Gespräch zu bringen. So sagten NAVEL noch vor wenigen Wochen ihre Support-Auftritte für die Smashing Pumpkins ab – mit der Begründung, man habe ein so vorzügliches Debütalbum aufgenommen, dass man es mit „Rockopas“ wie Billy Corgan und Co. doch unmöglich unter einen Hut bringen könne. Ob Marketingtrick oder ernstgemeinter Größenwahn, ein paar Newsmeldungen (und auch Lacher) hatte die Schweizer Band damit schon mal auf ihrer Seite.

Doch nun wird es ernst: Frozen Souls, das Debütalbum, erscheint tatsächlich und muss sich an den vollmundigen Ankündigungen messen lassen. Was gar nicht mal so einfach ist. Das grandiose ‚Forsaken Speech‘, das es als Appetizer schon vor mehr als einem Jahr zu hören gab, hat es leider nicht aufs Album geschafft. Dann gibt es (wenige) eher uninteressante Tracks wie ‚Keep Me Dry‘. Der große Rest aber wird von beinahe klassischen Grunge-Nummern wie ‚Somehow‘, ‚Vomiting‘ oder ‚For A While‘ ausgemacht. Immer dann sind NAVEL auch am überzeugendsten, wenn sie die ekligen Frühneunziger-Verzerrer auspacken und sich einen Dreck darum scheren, dass sie mit ihren Songs eigentlich gute 15 Jahre zu spät dran sind.

Natürlich ist Frontmann JARI ALTERMATT kein zweiter Kurt Cobain, da kann er noch so schön zetern und schreien. Fakt ist aber, dass es seit mindestens einer Dekade keine Platte mehr gab, die so überzeugend die guten alten Grunge-Zeiten heraufbeschwor. Wer will schon ewig die aalglatten Foo Fighters ertragen?

NAVEL
Frozen Souls
(Louisville/ Universal)
VÖ: 28.03.2008

NAVEL am 06.05.08 live in Berlin/ Magnet Club

www.navelband.com
www.myspace.com/navelofswitzerland
www.louisville-records.de

Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte[/EMAIL]

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