Die Möglichkeiten am Columbiadamm wachsen. Am ehemaligen Biergarten des Columbiaclub hat sich eine kleine Lokalität eingerichtet: das Crystal. Am Mittwochabend des 13. Februar hatten sich hier NAVEL angekündigt, die Schweizer Bluesrocker. Erst nach 21 Uhr war so viel Publikum aus der Kälte in den Raum gekommen, dass das Konzert starten konnte.

Ihr Support wirkt ein wenig wie ihre Vergangenheit: NAPE – ein junges Cottbusser Grungetrio, das sich müht, ihren Vorbildern NIRVANA und MUDHONEY nah zu kommen. Es hat vor 2 Jahren ihr Debüt Synthetic Unity veröffentlicht. Ihnen ist heute kein junges Publikum beschienen, sondern eine von Arbeit und Ausbildung müde Menge, die nach und nach auf rund 50 Personen wächst. Ungeachtet dessen, die Haare im Gesicht und auf ihre Instrumente konzentriert, spielen sie ihren fetzigen Alternative, den sie noisig hochziehen. Konsequent lange Solis und scharfe Drums fehlen nicht. Nur die Stimme von Sänger STEVO ist zu leise eingestellt. Ein guter Auftritt!

Um viertel elf steigen NAVEL auf die Bühne und starten mit dem Opener ‚Cold Blood‘ ihres neuen Albums, das gerade fünf Tage zuvor erschien. Hier heißt es also Ranklotzen mit feister und schwieriger Gitarrenarbeit, die auch über progressive Momente verfügt. Für ‚Loverboy‘ wechselt Zweitgitarrist MASSIMO TONDINI ans Keyboard und die Band zeigt ihre Detailverliebtheit. Sie verlieren sich auch in der eigenen Trance. Bei ‚Hollow Sky‘ macht Sänger JARI ANTTI mit Schnurrbart und Lederjacke den Gitarrenlecker und TONDINI den Tamburin-Man.

MARTIN HUBER spielt mit seinen Mammut-Drums bei den ‚Barrals Of Love‘ und die Bandkollegen jagen die Hörer durch ein Kreuzfeuer aus Gitarren. Gegen Ende des Konzerts veranstaltet ANTTI noch das Akustikfinale mit ‚I Bury My Love In This Town‘. Er spielt auf seinem Instrument wie auf einer Zitter, während Bassist MARCO NÄF raucht und TONDINI die Knöpfe drückt. Sie hinterlassen ihr Publikum gut aufgeheizt.

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