Es geht um Distanz und Herzrasen. Um Introvertiertheit und Pathos. Um Wut, Händchenhalten und Messerwerfen. Ihr Album heißt We Need To Talk (VÖ 08.03.13).

Im Gegensatz zu vielen Vertretern z.B. des deutschsprachigen Besserwisserpop überschreiten die elf Songs mit Freude die Grenzen ihres Genres Electro-Pop, ohne ihre Heimat wirklich zu verlassen. Analog zur unterschiedlichen Tiefenschärfe der Texte sind bei LEASH Elektro-Störgeräusche genauso erlaubt wie Gitarrenbrett und Glockenspiel. Die Regeln für die Klangfarben entstammen nicht dem Gesetzbuch einer Genreschublade. Ob Disco- oder Industrial-Anspielungen, das verbindende Element ist die musikalische und lyrische Grundhaltung, Fragen in einen Raum aus Bildern und Assoziationen zu stellen statt Antworten zu geben und damit das Gespräch zu beenden. Lieber nochmal hören.

Die Produktion von Andi Jung (u.a. Seeed, Blackmail) destilliert den Ideenreichtum der Band und von Studiogast Peter Baumann (Beatsteaks), der es sich nicht nehmen ließ, bei den Lieblingsliedern Boys Are Bitches und Heatwave zur Gitarre zu greifen und den Tracks eine ordentliche Portion Berliner Schnauze zuzufügen. We Need To Talk ist wie die Stadt, in der es entstanden ist: sperrig und angesagt.